Montag, 5. Mai 2008

Teil 1: Was macht eine Kirche den ganzen Tag? Und ein Christ? Wovon erzählen wir? Gottes Kirche für Menschen und: die Sinne stimulieren?

(Bild von mir gemalt.)
Über darmano fand ich das hier. In dieser slide werden verschiedene Elemente genannt, die das Internet zu einem Erlebnis mit Auswirkungen werden lassen. Ich musste wieder sofort an Kirche denken, denn manches aus dieser slide kann man doch auf unsere Kirchenarbeit, auf unsere Botschaft und unsere Aufgaben als Christen an den Menschen übertragen. Ich tu´s hier ganz platt: Diese 4 Punkte sollten wir in unserer christlichen Gemeinschaft, in unseren Predigten, aber auch in Gesprächen mit unseren Mitmenschen im Blick haben, wenn wir mit ihnen über Jesus reden. Diese 4 Punkte sollten unsere Gemeindeverständnis prägen. Hier die ersten 2 Anstöße:
  • designed for people – Kirche kommt von Gott. Sie ist Gottes Idee! Er hat sie sich ausgedacht. Es ist Gottes Idee, dass wir Christen mit unserem privaten und kirchlichen Alltag (beides gehört zusammen und darf nicht getrennt werden!!) den Menschen göttliches Leben zeigen. Wo sich Christen treffen, da ist Kirche. Da ist Jesus gegenwärtig. Also auch an der Käsetheke, wenn man gemeinsam für die kranke Schwester betet! Da ist der Ort, wo die Menschen echtes Leben erfahren können. Wir müssten als Kirche voll ansprechbar sein. Andersherum gilt es ebenso: Jeder Mensch ist von und für Gott geschaffen. Alle einmalig! Und das gemeinsame Leben hat Gott auch erdacht. Wie krass ist das denn?! Ohne Gott zu leben, ist also total am Ziel vorbei. Sinn und Zweck verfehlt. Also ab in die Kirche! Was jetzt Kirche ist, müsste man noch klären. Ein Kirchenhaus? Wohl nicht. Eine Kleingruppe oder Hauskreis? An dieser Stelle hab ich eine Frage: Reicht es, die Bibel zu lesen, zu beten, regelmäßig Christen zu treffen, im eigenen Umfeld von Jesus zu erzählen und an ihn zu glauben, wenn z.B. ein Mensch sich echt an Jesus hängt, aber eine innere und schwer zu überwindende Abwehr gegen alles hat, was allgemein Kirche heißt? Wer hat eine Antwort???

  • stimulate the senses – Wir müssen mit unserer Botschaft von Jesus das Herz der Menschen erwischen. Wie schön, wenn sie wirklich tief angesprochen werden und wenn sie erkennen, wer Gott ist und wer sie sind. Sündenerkenntnis und Gotteserkenntnis. Aber nicht nur das Herz, sondern auch den Kopf ansprechen, dass sie es ganz rational verstehen, was in der Bibel steht. Mancher glaubt erst an Jesus, wenn er die Sache kopfmäßig gecheckt und nachvollzogen hat. Stichwort Apologie. Aber nicht nur Herz und Kopf, sondern auch die Hand muss beteiligt sein. Es sollte sich im Leben umsetzen, was man gehört, verstanden und geglaubt hat. Die Taten wiederum werden ja von den Mitmenschen gesehen und sind ein Zeugnis für Jesus. Mit unserem Lebensvollzug müssen wir einen Unterschied in unserer Stadt machen. Das fällt auf. Hoffentlich fragt man uns dann, warum wir so anders leben.


Hat jemand von euch kritische Anmerkungen oder Ergänzungen? Anstöße aus der und für die Praxis?

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi!

Was ist Kirche?
Genau meine Frage.
Aber ich habe den Eindruck, dass Du die Antwort schon gegeben hast: 2 oder 3 (oder mehr) kommen im Namen Jesu zusammen, um Ihm zu begegnen und Seinen Willen zu tun.

So gesehen sind auch die sog. "Parakirchen" Gemeinde (Campus für Christus, Missionsverbände...) oder eben die Gemeinde an der Käsetheke.

Mal überlegt:
Bin ich alleine schon "Gemeinde"?
Würde sagen: Nee. Denn Gemeinde hat
1. den Bezug zu Jesus Christus als Kopf
2. den Bezug zum anderen Christen als Teil des Körpers von Jesus.

Gemeinde kann dann sein, dass 2-3 Christen zusammen beten.
Zusammen still sind und auf Gott hören.
Dass Christen zusammen Gott loben.
Zusammen einen Dienst für andere Menschen tun.
Zusammen irgendwas machen, was Jesus von Ihnen will.
Und vielleicht ist sogar mal eine Predigt dabei! :-)

Ich schreibe das hier so einfach.
Bin aber selbst erst am Anfang des Nachdenkens und Entdeckens.
Aber: Es hat Sprengkraft, wenn man es wirklich leben will!

Gby,
Dirk.

Anonym hat gesagt…

hallo dirk ... danke für deine bemerkungen


zu thema: mir gefällt der diaspora-gedanken ... kirche in der diaspor ... dia/spora ist vielleicht besser mit "dazwischen gesät" zu übersetzen ... die zeit, dass kirche anspruch auf einen hervorgehobenen platz in der welt hat, ist doch wohl vorbei ... für eine vielzahl der menschen ist sie nicht relevant ... schon seit generationen nicht mehr ... und die menschen kommen eben nicht mehr so oft an die orte, an die sie früher noch von ihren vielleicht sogar ungläubigen eltern zur taufe getragen wurden ... wir erreichen die menschen in den kirchenhäusern weniger ... da finde ich die idee, dass wir als christen in die kleinen spalten und risse der gesellschaft zu den menschen an die käsetheke gesät sind ... und da findet gemeinde eben auch statt ... ganz im kleinen .. ganz schmächtig ... und in gottes augen volle kanne schön und glanzvoll ... darum ist es mir eben so wichtig, an jedem ort erkennbar christ zu sein, von jesus zu reden, zu beten und zeuge zu sein


yoo, ich bin auch erst am anfang ... doch schon die kleinen ersten schritte begeistern mich


dicke grüße
martin

Anonym hat gesagt…

Ich finde den Gedanken, dass wo zwei oder drei im Namen Jesu zusammenkommen, schon Gemeinde existiert, als befreiend.

Es ist eine organischere und ganzheitlichere Sicht als sie das klassische "Tempelchristentum" vermittelt.
M.E. näher an Gottes Plan dran.

Eine der Kernfragen ist, ob z.B. wir als ausgebildete Christen eine solche Sichtweise fördern oder ob wir (z.B. aus eigensüchtigen Motiven) diese Sichtweise nur theoretisch befürworten und dann doch das "Tempelchristentum" leben.

Gby,
Dirk.

Anonym hat gesagt…

hallo dirk ... sehr richtiger gedanke ... und doch frage ich mich dann, welchen stellenwert eine feste versammlung, eine bibelstunde, ein gottesdient haben, weil ich eben auch schon so schöne große gemeinden erlebt habe, die das allgemeine priestertum der gläubigen fördern und super inspirierende gottesdienste feiern ... martin grüßt

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, dass sich die "Käsetheken-Gemeinde" oder "Wohnzimmergemeinde" und die "Tempel-Gemeinde" nicht ausschließen, sondern zusammen gehören.

Wir brauchen beide Standbeine:
das Intime und Vertraute und das Große und Heilige.
Zumindest brauche ich einen geschützten Rahmen, wo ich einfach sein darf und mich ausquatschen kann.
Aber ich kann auch das Flair einer wirklich inspirierenden Massen-Versammlung genießen.

Vielleicht ist das auch wichtig:
Es geht letztlich nicht um den Ort, sondern um die gelebte Gemeinschaft zu Jesus hin.
Vielleicht ist es das, was Jesus ja auch vorgelebt hat:
Versammlungen zu 4, im Haus, auf dem Berg, im Garten, auf dem Wasser, im Wohnzimmer ...

Aber ich merke, dass unser Bewusstsein oft anders tickt: Gemeinde sei dort, wo das Gemeindehaus ist.
Völlig konträr zu JC.

Was meinst Du?
Und was könnte das für die Praxis heißen?

Gby,
Dirk.

Anonym hat gesagt…

hallo dirk

ich sehe es genau so, wie du ... es geht im kern sicher um die gemeinschaft der heiligen und nicht um heilige orte ... das kann eben überall sein

ja, wir brauchen die kleinen kreise und die großen gruppen ... wie die ersten christen das tempeltreffen und die housegroups hatten, wobei man fragen muss, ob die apostelgeschichte für uns nur eine beschreibung der damaligen verhältnisse oder eben wirklich der maßstab für unsere zeit heute ist

ich bin jetzt sehr gespannt! ab sommer geht es in die praxis ... endlich!! theorie ist jetzt genug gewälzt und muss nun in die umsetzung ... da bin ich gespannt, wie das wird


dicke grüße
martin aus adelshofen