Donnerstag, 10. April 2008

STICKY STORIES: Wie eine Idee um die Welt geht und wie eine Predigt die Hörer trifft.

Warum werden manche Ideen nie vergessen und machen Geschichte, während andere nicht gehört oder schnell vergessen werden? Was verhilft einer Idee zum Durchbruch? Was verhindert ihren Erfolg? Wie kann eine Idee so bekannt werden, dass sie in der Welt Einfluss nimmt? Diese Frage ist doch ebenso bedeutsam für uns, wenn wir Menschen von Jesus erzählen. Wie können wir sicher sein, dass unsere Botschaft von Jesus einhakt und in unserem Freundeskreis die Runde macht? Was ist in diesem Zusammenhang gelingende Kommunikation?


Why do some ideas thrive while others die?“ Die Gebrüder Heath bloggen hier und gingen dieser Frage in ihrem Buch „Made To Stick“ nach. Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Es braucht 6 Merkmale, „to make good ideas heard, understood and remembered“ - und dabei dachten die beiden eigentlich an Werbung und data presentation. Ich erkläre diese Punkte hier nun aber im Blick auf unsere Predigten, auf Gespräche mit Freunden oder unsere Gottesdienste:

  • 1. Simplicity – Eine Predigt immer einfach halten. Nicht so viel schmückendes Beiwerk! Keine unnötigen Nebengedanken, die nur ablenken. Was soll der eine wichtigste Punkt sein, der am Ende in den Alltag genommen werden soll? Alle Methode dient nur dazu, die Hauptaussage hervorzuheben. Alles andere weglassen. Weniger ist mehr.

  • 2. Unexpectedness – Mit einer Überraschung kann das Interesse beim Zuhörer gewonnen werden. Was kann man zur Illustration einsetzen? Was erwartet der Hörer überhaupt nicht und was vergisst er so schnell nicht wieder? Das kann etwas ganz Fremdes oder Kurioses, etwas Schräges oder Schockierendes, etwas Wunderschönes oder Lustiges sein: Bilder, Interaktives, Humor, Fragen an das Publikum. Alles ist möglich und sollte genutzt werden, dass der Hörer aufhorcht und mit seinen Gedanken nicht abwandert.

  • 3. Concreteness – Keine abstrakten Erklärungen für eine biblische Wahrheit abgeben. Der Alltag ist es ja auch nicht. Hinterher sollten nicht mehr Fragen entstanden sein. Nur Worte benutzen, die der Hörer versteht. Er muss wissen, was er tun soll. Nötig sind darum alltagsnahe Erläuterungen und konkrete Kniffe, die sich sofort in die Praxis umzusetzen lassen. Wenn es funktioniert, ist es die Wahrheit.

  • 4. Credibility – Dass eine Idee oder ein Bibeltext wirklich glaubwürdig, also unseren Glauben wert ist, muss man deutlich machen. Ziel: der Zuhörer soll Jesus und dem Glauben gern einen Vertrauensvorschuss geben. Das ist sicher das Schwerste. Umso mehr sind praktische Hilfen für die Umsetzung nötig. Motivierende Aufforderungen wie „try before you buy!“ könnten helfen. Berichte von früheren Erfahrungen sind sicher hilfreich. Hat Jesus damals geholfen, so wird er dir heute auch helfen. Jesus kann wirklich, was er verspricht.

  • 5. Emotion – Menschen wollen nicht nur analytisch und rational, sondern auch gefühlsmäßig angesprochen werden. Darum muss das Predigtthema mit den Dingen in Verbindung gebracht werden, die sie bewegen und emotional ansprechen. Wir müssen also unser Gegenüber kennen und wissen, wo wir ansetzen können. Die Freunde sollen merken, dass wir wissen, was sie in den Niederungen des Alltags fühlen.

  • 6. Story – „Es war einmal ...“ Wie viele Geschichten haben wir mit größtem Interesse am Lagerfeuer schon gehört!? Wir lieben sie. Geschichten sind ein wichtiges tool und heben einen bestimmten Aspekt noch einmal besonders hervor. Darum muss auch eine biblische Wahrheit in eine Beispielgeschichte verpackt werden, die unserem Alltagsleben nahe kommt. Sie lässt schmunzeln, motiviert neu und zeigt wie eine Vorlage Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.


Die Gebrüder Heath meinen also: Finden sich diese 6 Elemente, so hat eine Idee „ERFOLG“. Die jeweils ersten Buchstaben oben ergeben „SUCCES“.


Wie sieht es mit diesen 6 Merkmalen in unseren Predigen und in unseren Gottesdienste insgesamt aus? Predigen wir einfach, haben wir anschauliche Beispielgeschichten, überraschen wir mit dem Unerwarteten, geben wir Hilfe für die Praxis, wecken wir Gefühle und wirken wir mit unseren Gottesdiensten bei den Hörern noch lange nach?


K o m m e n t a r e v o n e u c h e r w ü n s c h t .

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Dj

ich habe für meine Predigten ein ganz einfaches Raster gefunden.

1. Herz
2. Kopf
3. Hand


Ist etwas für das "Herz" dabei?
Wird er Kopf gefüttert? (z.B. Hintergrundwissen)
Ist die Predigt konkret und fordert zum handeln auf?

Klingt sehr einfach. Habe mit diesen drei Hauptkriterien aber gute Erfahrungen gemacht.

Gruß

Matthias

Anonym hat gesagt…

hallo matze ... vielen dank für deinen gedanken ... der ist wirklich schlicht und einfach ... es muss ja auch wirklich nicht komplizierter sein ... hoffe, dass bei euch alles klar ist? wie lief denn euer kinderindianertreffen???


dicke grüße
DJ