Montag, 26. Januar 2009

Ein Spion sitzt in deiner Kirche im Gottesdienst! Was findet er gut? Was schlecht? Welche Fragen entstehen? Wird das fromme Kanaanäisch verstanden???

Wenn du jemanden in deiner Kirche schleppst, wie findet er eure Gottesdienste? Predigen, beten, singen und feiern wir Gottesdienst so, dass jeder schnallt, worum es geht? Was sind das bloß für Holzbretter, auf denen verschiedene Zahlen stehen? Ach, Lieder sind das?? Und was ist das für eine Sprache: „Kyrie ...“??? Man muss seiner Gemeinde ja mal auf den Zahn fühlen.

Das wollte ich auch mal wissen. Am letzten Sonntag luden wir das Auto voll und fuhren mit ein paar Leuts in eine andere Gemeinde. Nicht in unsere eigene Gemeinde, weil ... weil ... wir wollten mal churchhoppen. Zu Beginn des Gottesdienstes gab ich einem unserer Gäste einen Zettel mit der Bitte: Schreib auf, was dir auffällt, was du nicht verstehst, was du gut und was
du daneben findest. Volle Kanne. Gib alles!! Das Ergebnis ist sehr interessant. Feedback irgendwie zu positiv, um repräsentativ zu sein.

POSITIV: herzlicher Empfang an der Tür, moderne Location (Kino), vielfältiges Programm, gute Musik mit einer Band, schöne Lieder („Kommt in sein Tor mit dankbarem Herzen!“), Prediger erklärt gut den Bibeltext und insgesamt tiefgründig.
NEGATIV: manchmal machten die Lieder und die längeren Gebetspausen einen traurigen Eindruck.

Dann hatte unser Spion noch ein paar Fragen. Warum stellen sich Leute beim Singen hin und heben die Hände? Ist das Pflicht? Wie kann man Freude in Gott erleben? Warum wird immer „Amen“ gesagt? Was oder wer ist ein Messias? Wer sind Abraham und Sara? Warum warten Inseln darauf, dass Gott seinen Arm bewegt? Warum kontrolliert Gott mich nicht? Warum ist das Reich Gottes zwischen uns? Und jetzt kommt´s: Warum das Kreuz?

Na, das is ja mal was! Das will ich öfter hören. Superfragen! Zwei Tage später trafen wir uns zum Essen und sprachen schon mal einen Teil der Fragen an. Am Ende beteten wir, dass Gott sich uns zeigt. Jesus, Jesus, hilf, oh Herr.

Die Frage ist also: Wenn wir uns auch noch so sehr anstrengen, verständliche Gottesdienste zu gestalten und darin die Verkündigung klar und anschaulich zu halten; wo sind unsere Scheuklappen und wo sind wir betriebsblind, dass wir selber nicht mehr sehen können, was ein Neuling in meiner church nie verstehen kann??

LinkTip:
Was mein neuer Rockstar über Kirche singt

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sind super Fragen !!! =)

Freut mich echt!
Ich denke, dass man eben auch bei allem Bemühen nicht "alles" in einem Gottesdienst sagen kann.

Vielleicht geht es ja beim nächsten Mal um Abraham und Sara oder um die Inseln und Gottes Arm =)

Die Kehrseite wären Gottesdienste in denen alles erklärt wird. "Sie können jetzt aus Grund a,b,c die Hände heben oder dies aus den Gründen d,e,f lassen" ^^
Das ist auf jeden Fall ne Spannung.

Ich denke aber, dass jede Gemeinde eine "Kultur" entwickelt und die auch wichtig ist. So kann man sich dazugehörig fühlen und bekommt Sicherheit.

Vielleicht ist es auch wichtig, zu sehen, wie Leute Gottesdienst grundsätzlich sehen.
Sieht man z.B. mehr den feierlich, liturgischen Charakter wird man wenig erklären wollen, sondern die Gemeinde (inklusive der Besucher) einfach hineinnehmen.

Vielleicht ist es ein besondere Herausforderung unserer Zeit, dass es so viele gesellschaftliche Strömungen gibt. Ich denke, man muss wissen, was man will und wen man damit erreichen kann, mit wem man wie Gottesdienst feiern möchte.


LG!

Anonym hat gesagt…

amen dazu, bruder manfred

erklärbär soll im gottendienst wirklich nicht gespielt werden

es geht mir nur darum, dass wir generell - innerhalb und außerhalb des gottesdienstes - ein gespür dafür haben, dass kirchengästen nicht alles so klar ist, wie es uns ist

dicke grüße in den süden

ich hab jetzt mitbekommen, dass ich nicht zur aussendungsfeier kommen kann, weil wir hier das SOLA haben

shit
schade
schön
bis bald mal wieder
dein martin

Anonym hat gesagt…

Schade, dass Ihr nicht kommt!
Schön, dass Ihr ein Sola habt =)

LG!