Donnerstag, 6. November 2008

Luthers Frage nach dem gnädigen Gott lockt heute doch niemanden in die Kirche. Anglikaner und ihre Idee von Mission Shaped Church.

(Bild von hier.)
Das ist immer wieder und immer noch meine große Frage: Was kann Kirche für die Bewohner der Stadt Zerbst sein? 16 000 Bewohner sind es!! Was ist ihr Zugang zu Gott? Wann finden sie Gott schön, wichtig, wertvoll?? Über die Frage nach dem gnädigen Gott bekomme ich doch bestenfalls Martin Luther in die Kirche. Hier dazu einen fragwürdigen PodCast von EmergentDeutschland hören. Was aber ist heute die richtige Frage nach oder im Blick auf Gott???
- Kommt man über die Schöpfung auf Gott zu sprechen? Es muss doch einen Schöpfergott geben. Mir sagte am Wochenende, dass es einen Creator nicht geben kann.

- Kommt man über die Existenz des Bösen und des Leides in der Welt auf ihn? Gibt es einen guten Gott, der heilen will?
- Geht es über Jesus, dem man bedingungslos nachfolgt und der nicht nur eine Idee, sondern eine lebendige Person ist??
- Ist die Bibel hilfreich? 3 Jungs sagten letzte Woche, die Bibel ist Mief und Legende.
- Geht es über gemeinsames Leben? Das scheint hier bei uns sehr gut anzukommen.
- Lernen wir was bei den Mystikern und durch kontemplatives Gebet?
- Kommt man über das Gewissen, dass doch jeder Mensch (nach Römer 2) hat, auf Gott?? Bei unserem letzten Jugendgottesdienst über dieses Thema stahl uns jemand gewissenlos 4 HillsongCds. Klappt also auch nicht??
Also: Was bringt Menschen auf Gott??

Gerade lese ich ein sehr ermutigendes Buch über Kirchenwachstum von Peter Böhlemann. Der erwähnt darin wieder auch die Anglikaner und ihre Erfahrungen mit church planting, als es bei ihnen im letzten Jahrtausend so richtig schlecht um die Kirche stand. Es gab damals einen inzwischen - ach, was weiß ich!! - legendären Bericht über die Mission Shaped Church.

3 Kommentare:

Arne Bachmann hat gesagt…

Hey Martin,
ich hab ne Idee: das Buch Prediger/Kohelet! Das Buch wegen dem schon ein Jugendpastor aus seiner Gemeinde geworfen wurde und nur weil er Vers für Vers durchgepredigt hat. Nichts trifft den resignierten, zynischen, gelangweilten Tonfall den man oft antrifft so wie dieses Buch.
Mein Vorschlag: Genesis 3: die Disteln und Dornen stehen für Frustration (Vergeblichkeit); der verfluchte Acker ist die Lebenswelt die im Anngesicht des bevorstehenden Todes irgendwie sinnlos scheint, dann Buch Prediger: ein Kommentar zu Genesis 3 der auf weisheitliche Art die Frustration ausbuchstabiert und dann 1.Kor. 15: Wenn Christus nicht gestorben und auferstanden ist, dann lass uns essen und trinken denn morgen sind wir tot (oberflächlicher, verzweifelter Konsum) und dann der letzte Vers: Nun aber da Christus auferstanden ist (und jetzt kommt eben nicht: kommen wir in den Himmel und es wird alles besser!) sondern: lasst uns zunehmen in dem Werk des HERRN da wir wissen das unsere Arbeit nicht.......
....
vergeblich
ist.
Tendenz: es gibt einen nicht verfluchten Acker, es gibt eine Hoffnung, die man leben kann. Es gibt mehr als nur Konsum (wobei das Buch Prediger auch Konsum einen Platz einräumt).
Vielleicht wäre das was?

Anonym hat gesagt…

halo arne

vielen dank für deine idee
doch hab ich es noch nicht ganz verstanden, was de meinst. haste noch ein paar zusätze??

was machst du aktuell noch so?

ich denke gerade daran, wie du im lza in meinem zimmer standest und du mir als erster mensch der welt von alt worship und emergchurch erzähltest =)=)=) danke

grüße
martin

Anonym hat gesagt…

...das Evangelium in drei Sätzen hat schon was schlüssiges, aber fehlt da nicht irgendwie was?
Ich habe nirgendwo was gehört wie: "So sind wir nun mit Christus gestorben und mit Ihm auferstanden. Unsere Sünde ist mit Ihm gestorben" (Röm.6)
Oder hab ich das verpasst?
Aber es ist auf jeden Fall was dran, dass es um Erneuerung geht, denn die Sündenvergebung ist ja nicht der Endpunkt. Unser Pastor hat sie mal als "Vorspeise auf dem gedeckten Tisch Gottes" bezeichnet.
Da musste ich auch direkt mit ihm anfangen zu diskutieren, aber er hat mich dann überzeugt, dass unsere Wiedergeburt "nur" das Tor zum Leben mit Gott ist und das ist dann die "Hauptspeise"...

Aber ich möchte noch einen alten Frommen zitieren (weiß echt nicht mehr wer das gesagt hat?!):

"Vor der Himmelfahrt der Gotteserkenntnis muss die Höllenfahrt der Selbsterkenntnis kommen."

Wahrscheinlich weißt Du, lieber Martin, wer das gesagt hat...
Gruß Christoph