Donnerstag, 17. Juli 2008

JESUS CON CARNE!! Du bist das Fleisch Jesu! Lieber bei Roswitha an der Ecke deine Butter kaufen. 5 Aspekte einer Gemeindegründung: 5 L von Tim Keller.

Bist du als Christ mit deinem Umfeld verlinkt? Ob wir nun eine Gemeinde gründen oder mit unserem Bäcker ins Gespräch kommen wollen – das ist doch alles gleich. Was hilft dazu? Welche Stellung hat ein Christ in seiner Stadt, in seinem Freundeskreis? Wie kann man eine Gegend mit Jesus durchdringen?

5 grundlegende Aspekte dazu können wir lernen. Die 5 L hat uns church – planting – Auskenner Tim Keller zusammengefasst. Hier auf englisch sehr geil! Er ist Pastor in USA. Ich liebe diese amerikanischen 5PunkteListen. Hier stichpunktartig einige Gedanken. Man muss sie naklar noch weiter füllen.

1) Locating: Wer eine Gemeinde gründen oder einfach nur die Menschen für Jesus begeistern will, der muss nahe, nahe, nahe bei genau diesen Menschen leben, die erreichen will. Jesus sprach nicht nur vom Himmel herab und ließ sich dabei nicht blicken. Nein! Er kam auf die Erde zu den Menschen und nahm unsere Gestalt an. Er hatte Fleisch wie wir: Jesus con carne = Inkarnation. Immanuel = Gott ist mit uns. Jeder konnte ihn sehen und berühren. Christen müssen wie Jesus zu berühren sein. Wir müssen uns blicken lassen. In der Schule. An der Käsetheke. Auf der Liegewiese. Wir zu den Menschen. Nicht sie zuerst zu uns. Wer nicht weiß, wie die Leute leben, wird nicht wissen, was sie wirklich beschäftigt. Darum: Gemeindegründer nehmen eine Wohnung im Plattenbau direkt neben Uwe und kaufen bei Roswitha um die Ecke ein. Jeder Stadtteil braucht seine Ortsgemeinde. Von Jesus reden und dann wieder abreisen geht nicht. Christen müssen vor Ort ihre Verantwortung wahrnehmen. Keiner erreicht meinen Nachbarn so gut, wie ich!! Keiner hört ihn so gut, wie ich. Wenn wir da Christen sind, wo wir leben, dann wachsen viele Beziehungen. Dirk nennt das Kiezgemeinde und schreibt darüber hier und hier.

2) Learning: Folgt auf locating. Man muss wissen, wie der normale Alltag der Leute ist. Was denken sie? Worüber reden sie? Welche Musik hören Teenager? Was sind die typischen Vorurteile gegenüber dem Christentum? Dann kann man angemessen reagieren und darauf eingehen. Darum ist es hilfreich, eine Umfrage zu machen. Analyse über Bevölkerung, Alter, ausländischem Hintergrund, soziale Schichtung, Bildungsstand, Arbeitslosigkeit u.s.w. Was sind die größten Befürchtungen von Frau Müller? Worauf hofft Ricardo? Was macht der Jugend aktuell Probleme? Haben sie vielleicht keinen Jugendclub? Man sollte auch nach der Weltsicht fragen. Atheistisch? Auf der Hinduwelle? Gibt´s einen Esoterikladen? Wie steht man zu Religion überhaupt. Das ist in den neuen Bundesländern sicher anders, als in Stuttgart. Spannend: Gibt es eine story, die ganz typisch ist für die Geschichte der Menschen vor Ort? Gibt es ein Bild, dass man von sich hat? Da einhaken. Das alles gibt Antworten auf die Frage: Was ist der Zugang zu den Menschen?

LinkTip: Wenn Gemeinde das nicht mehr macht, dann lieber schließen!
LinkTip: Virusmarketing und Gemeindegründung?
LinkTip:
Jesus zu den Freunden bringen - durch mein Vorbild!
LinkTip: Wie gründet man eine Gemeinde?

4 Kommentare:

Arne Bachmann hat gesagt…

Ja, ja und immer nur ja.
Gute Sache. Ich lieb den Keller wirklich. Eine seiner Einsichten: wo Christen nicht in der Welt leben, fangen sie an, die Welt zu karrikaturieren; die Welt da draußen als komische Fratze, als enstelltes Gegenbild zu der Idylle hier drin zu zeichnen. Die Realität ist leider komplizierter.
Jesus con carne das ist es.

Anonym hat gesagt…

ey, arne, mann

dich hab ich schon lange nicht mehr gesehen und gelesen. hast ja auch erst frisch wieder angefangen, zu bloggen, wie ich sehe. real und first life sind einfach spannender?

wie geht´s bei dir so?

wir starten heute mit der vb vom summerteencamp. sls geht sonntag los

ich hab hier im lza noch 5 wochen. dann ziehe ich nach sachs/anhalt. gemeindeneugründung in der landeskirche. bin heiß drauf und will endlich loslegen.

soweit mal
dicke grüße
ach, ja. ich heirate diesen september =)
martinDJ

Anonym hat gesagt…

Hi Martin!

Letztlich hängt echt viel an diesem Punkt!

Das ist aber auch etwas, bei dem ich an unserer Arbeit ein Stückchen leide. Ich wohne zwar nur ca. 5-10 Minuten (Fahrrad/zu Fuß) von unserem "Zielkiez" entfernt - und doch ist es ein anderes Viertel. Ein Umzug ist zur Zeit einfach nicht drin. So kann ich nur bemüht sein, möglichst oft im Kiez zu sein: Einkaufen, zu den Ärzten gehen, auf dem Spielplatz sein, Videos ausleihen, Bank- und Postgeschäfte erledigen ... geht zum Teil auch, viele Gesichter kenne ich nun schon und einige, wenige Gespräche gab es - aber so richtig drin bin ich nicht.

Mal sehen, was noch gehen wird...

Andererseits wird es immer auch Beschränkungen geben.
Meine Bildung wird immer anders bleiben als die der meisten Anwohner.
Und wenn ich gezielter für junge Familien arbeiten will, dann entsteht die nächste "Trennung": für türkische Familien, russische oder deutsche? Natürlich soll sich das im Idealfall nicht ausschließen - aber in der Praxis trennt es sich dann doch oft.

Das Wichtigste ist vielleicht nicht das "con carne" an sich, sondern die dahinterstehende Motivation:
Liebe.
Eine Liebe, die dazu bewegt, "con carne" zu sein - wie auch immer es dann konkret aussieht.

Dirk.

P.S. Toll, dass Du Dich so gut auf Gemeindebau vorbereitest! Segen dafür!

Anonym hat gesagt…

hallo dirk

jupp, das ist so eine sache: die theorie scheint einfach und auch umsetzbar. aber die praxis geht nicht so leicht. das echte leben is anders

con carne aus liebe: genau!! jesus hat ja auch die liebe zu uns ins fleisch getrieben. so auch wir!

haben jetzt vorbereitung für eine teenyfreizeit. klären gerade das thema. team ist cool. haben noch eine woche vb. dann gehts los

soweit
martin grüßt nach berlin