Mittwoch, 27. August 2008

Einladung, in die Kirche zu kommen und Gedanken über Zerbst. Mission im Osten. Bedeutung des Gebets.

Das ist die Kirche, in der ich angestellt bin: Trinitatiskirche in Zerbst. (Bild von hier.)
Gestern war ich mit meinem Chefpfarrer unterwegs in einem Autoladen. Der Chef hat eine Tochter, die in den Konfirmandenunterricht kommt oder kam. Er selber ist aber nicht so "kirchlich" oder "christlich". So sagt man hier. Mein Chefpfarrer hat eine andere Art, Mission zu machen oder Menschen mit Kirche/Glauben/Jesus in Verbindung zu bringen. Er kann sowieso niemanden bekehren, sagt er. Wenn man darüber aber das klare Gespräch und das prophetische Hineinreden in das Leben der Menschen jahrelang vernachlässigt, dann fehlt da was. Das werde ich wohl immer wieder einbringen.


Ich muss mir hier auch abschminken, dass die Menschen fromm sind, wie ich es im Süden in den letzten 5 Jahren erlebt habe. Die rufen nicht Hurra und Halleluja. Christen sind hier so wenige. Das kann man sich nicht vorstellen. So wenige. Da wird man als Prediger depressiv, wenn man nach 20 Jahren immer noch keine neuen Gemeindeglieder aufnimmt. Man ist entweder seit 5 Generationen schon nicht in der Kirche und folglich haben die aktuellen Teens wenig bis keine Ahnung vom Christsein. Oder man ist inzwischen 20 Jahre nach der DDR wieder irgendwie proKirche. Kirche ist nicht schlecht. Man engagiert sich darin. Spendet mal was. Man ist ein wenig christlich. Man kennt den Pfarrer. Missionsarbeit läuft hier nicht so, wie man es am Theologischen Seminar lernt. Hier ist man gefühlt auf verlorenem Posten und allein. Jeder seltene Fisch am Auto ist ein großer Gruß Gottes.

Jesus muss was tun. Ich merke, dass Gebet für die Stadt, für die Menschen, für Erweckung der wenigen Christen und um Zeugenmut Bedeutung bekommt. Lies und bete hier weiter!

Gestern also. Ich konnte was lernen. Mein Chefpfarrer fragt Herrn XXX:
"Herr XXX, sind Sie eigentlich in der Kirche?"
Er antwortet:
"Nein."
Mein Pfarrer:
"Nein? Das müssen wir ändern."
Er ist still. Was soll er auch sagen?
Mein Pfarrer:
"Ich hab da auch schon eine Idee. Wir brauchen gute Männer in der Kirche. Erzähle ich beim nächsten Mal."

Mein Bereich in der Gemeindearbeit wird die Teeny - und Jugendsparte sein. Es geht los. Ich wünsche mir, dass Jesus was bewegt.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was lernt man denn in einem Theologischen Seminar ?
Ich dachte ihr lernt dort etwas über Mission ? Du bist doch aus dem Osten, was hast du dir denn vorgestellt ?
Christine Weingärtner

Anonym hat gesagt…

hallo christine

du bist die schwester von angi, oder?

schön, dich zu lesen.

am seminar hatte ich die fächer gemeindegründung, gemeindebau, leiterschaft usw. natürlich auch viele bücher darüber gelesen. doch vielfach geht man im süden von verhältnissen aus, die mir und dir bekannt sind, aber den referenten da unten nicht. da sind die mitarbeiter oft nicht gläubig. da hat man es als pfarrer schwer, älteste für den ältestenkreis zu gewinnen. da gibt es die ewigen bewahrer, die noch vor dem mauerfall leben. ok, die gibt es auch im westen.

alles in allem: ja, ich bin ein ossi. aber nach 8 jahren fromm übersättigtem süden kann man das feeling dafür verlieren. ich muss mich wieder neu umstellen. freue micjh riesig darauf. bete gern für den osten und die menschen hier. bin gern hier.

was mir jetzt auch wichtig ist: mitstreiter finden. wo sind die christen hier? die beter und die, die den missionarischen lifestyle wünschen?

wie weit ist burg von zerbst weg?

herzliche grüße
jesus sei mit euch

wie war euer kindercamp?
martin

Anonym hat gesagt…

Hallo Martin,
ich bin die Mutter von Markus / Angie
Über unsere Ferienspiele kannst du unter www.pionierhaus-burg.de etwas erfahren.
Entfernug Burg Zerbst -schau nach!http://maps.google.de/ (generation next?)
Gottes Segen für den Start in Zerbst
Christine W

Anonym hat gesagt…

Hi & Herzlich willkommen!

Mensch, Martin - jetze! Praxis! Depressionen! Sehnsucht! Gebet! Leidenschaft! Krise! Licht und Dunkel!
Ist alles dabei und wird krass emotional - so zumindest meine Erfahrung bislang.
Dein Anker ist und bleibt Jesus. Du bist in erster Linie Kind Gottes. Einfach nur geliebt.
Krame Dir das in Krisenzeiten hervor.

Ansonsten finde ich es super, dass Ihr nun da seid.
Was geht bei Euch im Gebet?
Wie oft? Wie lange?
Wahrscheinlich sehr entscheidend.

Und dann:
Überlege, was in Sachen "Servant Evangelism" geht.
Welche Ideen hast Du da?

Segen für Euch!
Dirk.

Anonym hat gesagt…

Hi Martin.
1) Christine ist nicht die Schwester von Angie.

2) Der Pfarrer gefällt mir =) Manchmal muss einfach nur mutig sein ^^ - sehr cool -

Und wegen der Sachen wegen "was lernt man eigentlich an einem Seminar" kann ich nur sagen, dass man (fast ^^) alles wichtige lernt. Aber a) hört lernen nicht auf b) muss man es in der Praxis eh immer irgendwie anders anwenden c) gibt es kein schema f d) hat man es im echten leben immer mit Menschen zu tun - juhu =)

Daher muss man glaub ich - nachdenken, fragen, probieren dürfen. LG!