Dienstag, 25. September 2007

10Q & 10A mit Matthias Brüns

Teil 2 meiner neuen Reihe: Was kann man von anderen Leitern lernen? Welche ihrer Erfahrungen sind für uns hilfreich? Heute wird Matthias befragt; mit ihm hab ich am Theologischen Seminar Adelshofen studiert. Außerdem verbindet uns eine gemeinsame Zeit im Missionsteam Hamburg bei der Heilsarmee auf der Reeperbahn. Seit einem Jahr ist Matthias Jugendpastor in der Petrusgemeinde in FFM/Kelsterbach.

1Q = An welchem Projekt oder an welcher Frage bist du derzeit dran? Was bewegt dich momentan besonders stark?
Wir sind in der Jugendarbeit in einem starken Umbruchprozeß, bei dem es um die Frage geht, wie wir den Jugendlichen helfen, stark zu werden im Glauben; einfacher gesprochen: wie wir es schaffen, dass sie ihre Bibel lesen und beten.

2 Gründe dafür
erstens: dass wir sehen, nichts verändert die Jugendlichen als eine Schau von Gottes Gnade;
zweitens: dass mich das Thema Gebet selber seit den Sommer begleitet. Also bin ich selbst sehr stark am Gebet dran. Ich merke, wie schnell man einer wird, der theoretisch darüber spricht, aber es selbst nicht praktiziert.

2Q = Was sind Eigenschaften, die ein Leiter haben sollte?
Eine starke Verwurzelung in Gottes Wort,
eine enge Beziehung zu Jesus,
ein gehorsames Herz,
die ständige Bereitschaft, dazu zu lernen
und
das Bewusstsein, dass man ersetzbar ist.

3Q = Was hilft dir, wenn du größere Entscheidungen treffen musst? Wie gehst du im Entscheidungsfindungsprozess vor?
Ich suche ehrlich nach Gottes Sicht der Dinge,
berate mich darüber mit anderen
und
halte Ausschau nach Erfahrungen, die andere gemacht haben.

4Q = Du willst Mitarbeiter für ein Projekt gewinnen: Was tust du, um sie für dein Anliegen zu begeistern?
Ich beobachte sie und halte Ausschau nach ihren Gaben.

Halte ich sie für geeignet, male ich ihnen in einem persönlichen Gespräch die Vision vor Augen und lade sie dann dazu ein, bei der Umsetzung dieser Vision mit ihren Gaben mitzuhelfen, wobei ich ihnen die Möglichkeit gebe eine Zeit lang hineinzuschnuppern, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.

5Q = Was ist die wichtigste Lektion, die du durch Krisen, Herausforderungen und Schwierigkeiten in deinem bisherigen Leben gelernt hast?
Eine meiner wichtigsten Lektionen war auf jeden Fall, dass das Reich Gottes mit Sündern gebaut wird, die eine persönliche Erfahrung mit Gnade gemacht haben. Obwohl ich schon länger mit Jesus lebte, bin ich an mir selbst kaputt gegangen, weil ich versucht habe, aus eigener Kraft Dinge zu machen für Jesus.

Die Erkenntnis, die ich dabei machte, will ich mit den Worten von Roy Hession ausdrücken: „Jesus sehen bedeutet: Im Glauben wahrnehmen, dass ER alles ist, was ich als Sünder, als Versager, als mit Armut Geschlagener, als Kraftloser brauche, und dass ich IHM erlaube, jetzt, in diesem Augenblick, für mich das zu sein, was mir fehlt.“

6Q = Was hast du für ein Dienstverständnis? Nenne und beschreibe kurz 3 Grundwerte, auf die du deinen Dienst gründest!
Lieben – Zuerst und mehr als meinen Dienst geht es um meine persönliche Gottesbeziehung.

Berufen – Ich mach das, was ich tue, weil Gott mich dort hineingestellt hat.

Verwalten – Da Gott mein Arbeitgeber ist, macht er sich die Sorgen. Ich möchte das tun, was er mir aufträgt. Es ist seine Arbeit.

7Q = Welche Menschen haben dich bisher am meisten inspiriert? Wie?
Das sind ganz verschiedene. Da sind die großen Prediger wie Wesley, Finney, Spurgeon, Moody, Hession, Kivengere, zu sehen wie sie das Wort Gottes in Kraft verkündigten,

aber dann auch „einfache“ Leute, die durch Gebet Gottes Arm bewegen, die in Schlichtheit das tun, was Gott ihnen aufträgt. Da ist zum Beispiel mein ehemaliger Mitarbeiter in der Jungschar, der mich mit seinem radikalen Verkündigerlebensstil herausgefordert hat.

8Q = Woher bekommst du für deine Arbeit Anregungen? Woher bekommst neue gedankliche Anstöße, die deine Arbeit beeinflussen?
Natürlich durch die Zeit mit Gott, der mir Dinge aufs Herz legt.
Dann aber auf jeden Fall auch durch ein offenes Suchen nach Hilfen.
Ich interessiere mich viel für andere, wie sie Gemeinde bauen.
Ich informiere mich über Freunde, Internet und lese Bücher.

9Q = Welche Bücher hast du in letzten Wochen gelesen?
„Die Macht des Gebets“ von R. A. Torrey
„Beten wirkt Wunder“ von Helga Anton
„Sieg des Gebets“ von Oswald Smith
„Prinzipien erhörlichen Gebets“ von Kornelius Nowak
„Deutschland auf der Couch“ von Stephan Grünewald
„Christenspiegel“ von Sören Kierkegaard.

10Q = Welchen Tipp hast du für junge werdende Leiter?
Gnade, Gnade und nochmals Gnade; keine andere Botschaft verändert die Menschen als die Botschaft der unverdienten Liebe Gottes.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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