Dienstag, 7. August 2007

Ich komme immer wieder auf ihn zurück: Bruder Lorenz

Beim Surfen stieß ich eben wieder auf meinen Freund und Bruder Lorenz und seine Übung der Vergegenwärtigung Gottes: so oft es ging, jeden Tag und bei jeder Tätigkeit in der Küche und bei Einkäufen richtete er sein Denken kurz auf Jesus aus, betete und erledigte jede Pflicht mit dem Gedanken an Gottes Allgegenwart. Mich begeistert dieses Thema: Wir können an Jesus denken und dürfen jeden Moment mit ihm erleben. Er hat sich uns geschenkt. Gott ist mit uns ... mir fehlen die Worte.

Die Leute fragen sich, so schrieb er an einer Stelle, wie sie Gott inniger und echter lieben können und machen es sich damit oft so schwer. Dabei ist es doch ganz leicht: einfach die Gedanken willentlich und regelmäßig auf Jesus gelenkt und jede Aufgabe aus Dankbarkeit und Liebe zu ihm so getan, als ob sie von ihm selbst aufgetragen ist.

Als ich vorhin aus Rothenburg ob der Tauber kam und dringend einen Mittagsschlaf brauchte, las ich noch flink wenige Verse aus den Psalmen, wiederholte sie still in Gedanken und betete. Dann schlief ich die Verse weiter wiederholend ein. Siehe Psalm 4, 9: "Ich liege und schlafe ganz im Frieden ..."

Wenn es uns zu einer täglichen Übung und zu einer Gewohnheit wird, alles und jede Situation mit Jesus in Verbindung zu bringen, dann leben wir nicht so gottvergessen vor uns hin. Das wünsche ich mir sehr. Doch zu oft bemerke ich, dass ich manchmal einen ganzen Vormittag ohne Andacht verbracht habe. Und was muss es für Auswirkungen z.B. in unserer Arbeitsmoral, in unserer Ethik, in unserem Gebetsleben und in allen anderen Bereichen unseres Lebens haben, wenn wir Jesus in alles mit einbeziehen?!

Ja, das klingt schon komisch: Jesus in das Gebetsleben einbeziehen? Teresa von Avila schrieb einmal in einer brieflichen Anleitung zum Gebet an ihre Ordensschwestern, dass wahres Gebet erst da beginnt, wo man nicht so sehr auf seine Worte, sondern viel mehr auf die Gegenwart Gottes achtet, in der alles Leben und eben auch das Gebet geschehen. Gott selber will mit den Menschen wie mit Freunden Umgang haben. Im Besonderen im Gebet. Das wäre doch eine Übung: beim Beten einmal kurz still/noch stiller zu werden und sich daran erinnern, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Bedenke, wer der ist, an den du dich wendest und von wem du etwas erbittest, ermahnt Teresa von Avila an anderer Stelle.

Über das Gebet gibt es hier mehr zu lesen: Reinhard Körner sammelte in seinem Büchlein "Was ist inneres Beten?" Texte über das Gebet aus vielen Jahrhunderten und aus verschiedenen Orden zusammen und erklärte sie.

Aber zurück zu Bruder Lorenz: Die Freunde bei der "Offensive Junger Christen" (OJC) haben hier über ihn und seine Übungen geschrieben und sie ein wenige erläutert.

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