Sonntag, 3. Juni 2007

Schwierigkeiten

Ich muss gestehen, dass die Sache mit der Gegenwart Gottes mich nicht immer in Freudengefühlen baden lässt. Auch fällt mir das ständige Denken an Jesus und das Neuausrichten auf ihn nicht leicht. Manchmal geht mir ganz plötzlich die Gewissheit, dass Gott gegenwärtig ist, verloren; dann stellt sich bei mir schlagartig so ein Gefühl ein, wie verlassen zu sein oder als wenn ich etwas sehr Wertvolles verloren habe. So war es in den letzten Stunden bei mir mehrmals.


Das Wissen um Gott und die Sicherheit, dass er mir doch treu zugewandt ist, sollte mich doch eigentlich komplett erfüllen und zum Staunen bringen. Bei meinen Küchendiensten an diesem Wochenende ging es aber auf und ab: Eben freute ich mich noch an dem Gedanken, dass Jesus mich in der Küche anschaut und ich von ihm umgeben und erfüllt in ihm leben kann, doch im nächsten Moment kam es mir so vor, als ob ich mich einer verrückten Illusion ergebe und Gott doch ganz schön irreal oder doch wenigsten ewig fern sein muss.


Eben las ich noch bei Frank Laubach, dass "für einen einsamen Menschen etwas unendlich Heimeliges und Tröstendes darin liegt, Gott so nahe, so überall zu spüren." Und Franz von Sales sagte einmal: "In der Gegenwart Gottes sein und Gottes Gegenwart fühlen, das ist zweierlei."


Egal, was ich für Empfindungen und Gedanken über Gottes Nahesein habe, ich werde täglich neu darauf achten: "Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In dem Buch "How (not) to speak of God"von Pete Rollins fande ich ein interessantes Bild:
Du hast dich mit einem Freund im Café um die Ecke (oder in der Cafete oben bei der Rez.) verabredet. Du wurdest aufgehalten und bist vielleicht zu spät und kommt in das vollbesetze Café und trotzdem fällt dir sofort auf: er ist (noch) nicht da.
Ist das nicht komisch: man spürt Abwesenheit. So viele Menschen, Geräusche und Gerüche und das einzige was man wahrnimmt ist, dass etwas NICHT ist, wo es sollte. Wärst du nicht mit ihm verabredet gewesen, würdest du seine Abwesenheit nicht spüren.

Genauso mit Gott. Ihn nicht zu spüren/ihn zu vermissen ist Zeichen dafür, dass der Glaube stark ist, nicht, dass er schwach ist. Ein Ungläubiger würde Gottes Abwesenheit ja gar nicht spüren.