Samstag, 30. Juni 2007

Hosianna!

Matthäus 21, 1 - 11: Als Jesus auf einem Esel in Israels Hauptstadt Jerusalem einzog, schrie die Volksmenge, die ihm voranging und nachfolgte laut "Hosianna!", was soviel bedeutet, wie: "Hilf doch, Herr!" Wofür aber erbaten sich die Rufenden von Gott Hilfe?

Ungefähr 33 Jahre vorher: In einem Traum sagte Gott zu Josef, weil der seine Verlobte Maria heimlich verlassen wollte, dass er bei ihr bleiben und dem Kind, das sie gebären würde, den Namen "Jesus" geben sollte. Dazu sagte Gott dem Josef, was dieser Jesus tun würde: "Jesus wird sein Volk erretten von seinen Sünden." (Matthäus 1, 21)

Gott kennt unsere größte und schwerste Not und sieht, wo wir so dringend seine Hilfe nötig haben. Geschaffen hatte er uns eigentlich, um mit ihm zusammen zu leben und ewig bei ihm zu sein. Doch schon die ersten Menschen entschieden sich gegen die guten Pläne Gottes, sodass Gott sie von sich weg schicken musste. Und auch wir führen heute ein Leben fern von ihm. Von uns aus wollen wir nie nach ihm fragen. Gott nennt dies in der Bibel Sünde und sagt uns ganz deutlich, dass dieses Verhalten seine schwere Strafe zur Folge hat - den Tod der Menschen: "Alle Menschen haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte ... Der Lohn der Sünde ist der Tod." (Römer 3, 23 und 6, 23) Was könnten wir Menschen bloß tun, wenn Gott so etwas zu uns spricht?

Aber Gott selber schafft uns Hilfe aus dieser Lage. Er schenkt sie uns ganz frei. In der Bibel sagt Gott durch Johannes in Kapitel 3, 16: "So sehr liebe ich die Welt und alle Menschen, sodass ich meinen einzigen Sohn Jesus gebe und für die Schuld der Menschen sterben lasse. Wer daran glaubt, wird nicht sterben müssen, sondern bekommt Vergebung aller Sünde und mein ewiges Leben."

Der Sohn Gottes Jesus stirbt für die Sünde der Menschen, die sich täglich von Gott abwenden und ohne ihn leben wollen. Wie könnten die Menschen die Strafe Gottes tragen? Jesus nimmt diese Last auf sich und stirbt an unserer Stelle. Wir haben durch Jesus nun Gottes Vergebung aller unserer Schuld, können Tag für Tag sein Nähe und Zuwendung erfahren und am Ende unserer Erdenzeit beginnt das ewige Leben mit und bei ihm.

Was das Volk, als Jesus nach Jerusalem hineinritt, noch nicht verstand, war, dass Gott schon in diesem Moment mit dem Namen seines Sohnes "Jesus" Antwort auf den Hilfeschrei "Hosianna" - "Hilf uns, Herr!" gab. "Jesus" bedeutet: "Ich bin dein Gott, dein Heiland, dein Retter, deine Hilfe!"

Gott spricht: "Rufe mich doch an in deiner Not. Ich sehe dich doch. Ich liebe dich doch. Ich will dich ja so gern erhören. Ich sehe deine Sünde. Jesus ist meine Hilfe für dich. Er will alle Schuld auf sich nehmen. Rufe doch seinen Namen an, so wirst du gerettet aus allen deinen Nöten!"

"Herr, hilf!" Rufen wir doch oft und viel zu Jesus und danken wir ihm: "Herr, Jesus, du bist meine Hilfe. Hallelujah. Gelobt sei dein Name!"




Im Juli erscheint die neue Hillsong - CD "Saviour King". Vorab hier schon mal ein Auszug: "Hosanna". Gelobt sei Jesus!!

Donnerstag, 28. Juni 2007

Vineyard in Berlin

Kurz und knapp: Gestern schrieb ich erst von Martin Bühlmann, der in Berlin - Köpenick eine Gemeinde gründen will. Über den aktuellen Stand war ich aber nicht genauer informiert. Heute las ich bei Marlin von dem ersten öffentlichen Gottesdienst und von dem Plan, noch weitere Gemeinden im Osten Deutschlands zu gründen. Der nächste Gottesdienst soll am 02.09. in der Stadtkirche Köpenick sein.

Und das ist Köpenick von oben:

Über die weiteren Schritte und die Vision für Berlin kann man hier weiterlesen: "Georgia und ich, Martin, werden ab Januar 2007 während 10 Tagen pro Monat in Berlin wohnen. Wir glauben, dass Gott uns in diese einzige deutschsprachige Weltstadt gerufen hat."

Hier geht es zu Marlins blog und seinem Eindruck vom ersten Gottesdienst; hier zur Vineyard Berlin.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Hier und da zerstreut gefunden, jetzt beisammen hier gebunden - Teil 2

Wunderkiste auf und gestaunt.

(1) "Acid ist fertig!" Bei www.mixotic.de wurde ich mit einem fetzigen Mix von DJ L´embrouille überrascht: "This is acid! It was a hard job to find those 25 toxic pearls in the shallows of netlabel world. L'embrouille mixed a freaky monster out of them." So was wird doch heute nicht mehr produziert, dachte ich. Dachte ich. Es geht gleich mit dem klassischen Acidgeschnurpzel los: ab Minute 48 sollte doch phrenetischer Jubel aufkommen!! Ab durch die Mitte: 4 to the floor! Wie vor 15 Jahren, wo ich jeden Samstag vor unserem Radio hockte, das Wohnzimmer für zwei Stunden besetzte, Marushas "Rave Satellite" aufnahm und auf hunderte tapes alle angesagten DJs bannte. Das waren noch Zeiten: Techno war noch Techno. Mittendrin hüpfte ich schon mal auf dem Sofa rum und fühlte mich wie auf der MayDay.
(2) Mich als Randberliner freut naklar dieser blog: http://gfberlin.terred.de/wordpress/: Dahinter steht eine Initiative von Christen aus dem Großraum Berlin mit dem Ziel, alle gesellschaftlichen Bereiche der Stadt mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen. Mal verfolgen, was in Berlin so weiter vor sich geht ...


(3) Und wenn wir schon in Berlin sind: "Was bewegt eigentlich ...?" Einen AudioPodcast zu dieser Frage gibt es bei Mehr-und-bessere-Gemeinden; darin werden verschiedene Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gemeindearbeit über ihre aktuellen Pläne und Projekte ausgequetscht. Luftsprünge machte ich, als ich in einem Interview hörte, was Martin Bühlmann zusammen mit einem Team in Berlin - Köpenick vorhat: da wollen die doch glatt eine Vineyard - Gemeinde gründen. Er selber ist der Chef der Berner Vineyard und vor kurzem nach Berlin gezogen. Hier kann man hören, was sie so planen.


Es bleibt spannend!

Sonntag, 24. Juni 2007

Einleitung: Was ist Mystik?

... und wen kann man einen Mystiker nennen? Die landläufigen Vorstellungen darüber sind schillernd und ganz unterschiedlich: Mystiker sind angeblich ganz besondere und von Gott auserwählte Menschen. Es gibt nicht viele Mystiker. Ihnen werden von Gott besondere Gaben und Erfahrungen geschenkt. Mystiker haben Visionen und fallen in Extase. Mystiker sind Gefühlsmenschen. Mystiker sind introvertiert und ziehen sich aus der Welt zurück. Sie leben im Kloster oder in ihrer Eremitage irgendwo im Wald. Von Christen hört man vielfach die Anfrage, ob Mystik nicht der Versuch ist, an Jesus und seinem Kreuzestod vorbei zu Gott zu kommen. Man fragt sich, was die "unio mystica" ist. Mystiker haben Extraoffenbarungen über die Herkunft des Bösen, die Schöpfung oder die Trinität Gottes. In der Mystik zählen innere Erfahrungen mehr als das offenbarte Wort Gottes in der Bibel.

In der nächsten Zeit will ich ein paar grundsätzliche Gedanken zu christlicher Mystik zusammenfassen. Es soll hier also nicht um Mystik aus den anderen Religionen wie dem Islam (Sufismus) oder aus dem fernen Osten gehen. Auch nicht darum, welche Gemeinsamkeiten unser Gebetsleben mit dem der Hindus hat und wie sich Christen und Gläubige anderer Religionen gegenseitig ihre Spiritualität bereichern können. Eben fand ich im Netz einen blog, der mir da zu viel durcheinander warf. JESUS ist die Mitte und er bleibt der Weg zu Gott!



Zur Begrifflichkeit: Das Wort „Mystik“ gibt es noch nicht so lange; im 17. Jahrhundert setzte es sich als Abkürzung für "mystische Theologie" durch, was wiederum zum ersten Mal in einer Schrift namens "De Mystica Theologia" von Dionysius Areopagita auftauchte. Lange hielt man ihn fälschlich für den in der Apostelgeschichte 17, 34 genannten Dionysius. Wie man heute recht sicher weiß, lebte er um 500 n. Chr. Vielleicht wollte er seinen Schriften durch einen in der Bibel erwähnten Namen mehr Gewicht geben (Pseudepigraphie).


Ich sehe zwei Möglichkeiten, mit denen man den Begriff „Mystik“ von seiner Wortbedeutung her genauer erklären kann.


1) "Mystik" kommt wohl von „myein“, was im Griechischen "den Mund schließen“ bedeutet. Sprachlich hängt dies mit „mysterion“ = Geheimnis zusammen. In der Antike gab es unzählige „Mysterienkulten“, deren Teilnehmer unter allen Umständen dazu verpflichtet waren, "Stillschweigen" über ihre Treffen und die darin gefeierten Riten zu bewahren. Solche Kulte waren nicht für die Allgemeinheit; so hatten alle Eingeweihten "den Mund zu halten" und durften "niemanden etwas darüber verraten". „Mystik“ also eine geheime Angelegenheit für einige Wenige?

2) Mir erscheint eine zweite Herleitung sinnvoller: „Myein“ kann man auch als ein „Verschließen der Sinne" vor der Welt verstehen und als ein "Nichtachthaben" auf all ihre Einflüssen, die die Aufmerksamkeit von Gott und die Gedanken an ihn verhindern und auf andere Dinge lenken wollen. Die Wahrnehmung des Menschen für alles, was um ihn herum geschieht, wird in mystischen Schriften oft mit einem Fenster verglichen, aus dem man nicht so gespannt heraus und in die Welt schauen soll. Viel eher soll man darauf achthaben, was Gott, der durch seinen heiligen Geist in den Gläubigen wohnt, in der Seele wirkt und reden will.

Thomas von Kempen schreibt dies in seiner bekannten „Nachfolge Christi“ so: Ich will „hören, was der Herr, mein Gott, in mir spricht ... Selig die Ohren, die ... auf das Gezischel der Welt nicht achten. Erst recht selig die Ohren, die nicht horchen auf die Stimme, die von außen her schallt ... Selig die Augen, die für das Äußere verschlossen und für das Innere geöffnet sind! ... Nimm das wohl zu Herzen, meine Seele, und schließe die Tore deiner Sinnlichkeit ...


Mutter Teresa spricht in ihrem Büchlein „Beschaulich inmitten der Welt“ von einem Schweigen der Augen, die alles sehen wollen, von einem Schweigen der Ohren, die immer so gespitzt sind und davon, sich die Ruhe in Gott nicht durch Wissbegierigkeit nehmen zu lassen.


Gerhard Tersteegen dichtete: "Aug´, Ohr´ und Zunge sind die Türen, die dich so leicht von Gott abführen; gehst du zuviel durch sie hinaus, so bringst du Unruh´ mit nach Haus."


In den Lebensbeschreibungen dieser sogenannter Mystiker sah das Verschließen der Sinne in der Praxis mehr oder weniger asketisch aus: Sie gaben all ihre Habe an die Armen aus, weil sie das viele Geld nicht auf Gott allein vertrauen ließ. Zwischenmenschliche Kontakte wurden bis auf ein Minimum heruntergeschraubt oder gleich eine kleine, einsame Hütte in der Einöde bezogen. Gregorius Lopez wanderte sogar nach Mexico aus, weil er dort unbekannt sein und keine Beziehungen haben würde. So erhoffte er, volle Aufmerksamkeit für Gott zu haben. Ritteromane wurden gegen Erbauungsschriften, Heiligenbiografien und die Bibel ausgetauscht. Junge Männer und Frauen wählten die Ehelosigkeit, um sich mit Jesus zu vermählen. Auf Anerkennung und Ehre bei Menschen wurde nicht viel geachtet, weil man bei Gott in Ehren sein wollte. Mancher machte extra in den Augen anderer unsinnige Dinge, nur um verachtet zu sein. Verwitwete gingen in ein Kloster, wenn sie den Zug verspürten, sich Gott ganz hinzugeben. Manche fasteten sich halb zu Tode, weil ihnen Gebet und Bibel genug Nahrung waren. Dem Körper sollte so möglichst wenig zu Essen gegeben werden, damit die göttliche Speise (z.B. Gebet und Bibelbetrachtung) allein die Seele nährt.


Alles, was nicht dazu half, auf Gott und sein Wirken zu achten, wurde abgelegt. Hobbies und Besitz, Menschen und Freuden, denen man sonst Aufmerksamkeit geschenkt hatte und die einem eine Sicherheit waren, wurden nun nicht mehr wert geachtet. Wachsamkeit für das Reden Gottes und sein Führen wurde das Ziel. Abhängigkeit von ihm war der tiefste Wunsch.


Zusammenfassend und vereinfacht kann man also sagen: Mystiker sind Menschen, die sich ganz auf Gott ausrichten und sich nicht mit anderen Ablenkungen abgeben. Sie wollen nur für ihn sein. Sie sind bereit, zu verzichten und gering zu schätzen, was bisher wichtig und wertvoll war. Mystiker lieben Gott mehr als die Dinge der Welt. Mystiker wollen Gott selbst.



Soweit der erste Anlauf, Mystik zu definieren. Aber es geht weiter: Wer galt in der Vergangenheit als Mystiker? Will Gott Mystiker? Sind Christen Mystiker? Im nächsten Teil dieser Reihe kommt Gerhard Tersteegen zu Wort. Als er gefragt wurde, was denn Mystik nun sei, antwortete er: "Ganz für Gott sein, ist das wahre Geheimnis des inwendigen (mystischen) Lebens, ein Christenleben, wovon sich die Leute so seltsame und fürchterliche Bilder machen.

Samstag, 23. Juni 2007

hören und sehen: http://www.allelon.org/resources/netcasts/

How to do church where people are? "We have to find a way of being church where the people are", sagt Rev. Graham Cray, the Bishop of Maidstone and the chair of the working group who published "The Mission Shaped Church".

Was Rev. Cray über "mission - shaped church" denkt und was in der Anglikanischen Kirche aktuell so abgeht, kann man in einem Interview mit ihm hier hören und sehen. Und noch mehr gibt es bei Allelon - A Movement Of Missional Leaders.

Examen bestanden!

Große Freude, große Freude!!

Gestern hatte ich nach 4 Jahren Ausbildung am Theologischen Seminar Adelshofen und nach 7 Wochen intensiver Lernzeit und Wiederholung mein Examen. Ich wurde in Dogmatik, in Kirchengeschichte und im Alten Testament geprüft: im Grundwissen und jeweils in einem Spezialthema. Im Alten Testament ging es schwerpunktmäßig um den Propheten Jeremia, um seine Botschaft und um den Modellcharakter seines Buches für die Entstehung der biblischen Prophetenbücher überhaupt; in Dogmatik sprachen wir über die Aufgabe der Dogmatik generell, über das Verhältnis der paulinischen Rechtfertigungslehre zum Leben Jesu und über die Bewertung des interreligiösen Dialogs; in Kirchengeschichte waren die Themen Luther und der Ablass, die Christenverfolgung und die Bewertung der evangelischen Mystik bei Gerhard Tersteegen.


Ich bin dankbar, dass Jesus mir sehr geholfen hat; er hat sich wieder einmal als treuer Gott erwiesen. Danke, Jesus! Abends gab es Pizza, DVD, Rotwein und gute Freunde; heute hab ich ausgeschlafen.


Und wenn wir grad schon bei dem Dialog zwischen den Religionen sind: Eins der spannendsten Bücher, das ich in den letzten Monaten gelesen habe, ist "Der religiöse Pluralismus und die Wahrheitsfrage" von Harold Netland. Ich werde in der nächsten Zeit daraus immer wieder einige Auszüge bringen und Modelle verschiedener Theologen versuchen darzustellen, die für einen religiösen Pluralismus eintreten. In einer Leserkritik heißt es über das Buch:

"... Ist es in der heutigen religiös pluralistischen Welt theologisch und moralisch vertretbar zu behaupten, dass eine Religion die einzig wahre ist und dass alle anderen bestenfalls mangelhaft oder sogar falsch sind? Ist Jesus Christus nur der einzige und alleinige Retter der Menschheit? Harold Netland plädiert für Letzteres und bietet eine gut begründete Verteidigung des christlichen Exklusivismus als Antwort auf die Betrachtungsweisen an, die von Inklusivisten und Puralisten wie Raimund Panikkar, John Hick, W. Cantwell Smith, Paul Knitter u.a. angeboten werden. Er schließt seine Analyse mit einer Diskussion auf dem Gebiet der Evangelisation, dem Dialog und der Toleranz in der christlichen Mission ..."

Die Theorien der oben genannten Theologen - Knitter, Panikkar oder Hicks - sind äußerst herausfordernd, ja ungemütlich, aber fragwürdig. Man bekommt durch die Lektüre dieses Buches sehr gute Anstöße für das Gespräch mit Menschen, die meinen, dass Jesus allein nicht die Offenbarung Gottes ist und dass Gott sich auch neben der Bibel in den Religionen den Menschen bekannt macht.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Dieses Lied ist mir schon lange eine große Freude: "none but jesus"


In the quiet
In the stillness
I know that You are God
In the secret of Your presence
I know there I am restored



When You call I won’t refuse
Each new day again I’ll choose



There is no one else for me
None but Jesus
Crucified to set me free
Now I live to bring Him praise



There is no one else for me
None but Jesus
Crucified to set me free
Now I live to bring Him praise



In the chaos
in confusion
I know You’re sovereign still
In the moment of my weakness
You give me grace to do Your will



When You call I won’t delay
This my song through all my days



There is no one else for me
None but Jesus
Crucified to set me free
Now I live to bring Him praise



All my delight is in You Lord
All of my hope
All of my strength
All my delight is in You Lord
Forever more
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Mittwoch, 13. Juni 2007

motivieren und beten

Aufschlagen und umblättern. Schön! Es gibt immer wieder solche Bücher, die man nicht so schnell weglegen kann und die einen wirklich mal konkrete Schritte gehen lassen. An folgenden Büchern lese ich schon länger rum ...

Klaus Douglass (Pfarrer der Andreasgemeinde in Niederhöchstadt) schrieb das kleine Büchlein "Motivieren - Sich selbst und andere begeistern!". Eine kurze, knappe und kompakte Darstellung für solche unter uns, die den Hintern nicht so leicht hochkriegen, die große Pläne haben, aber sich oft selber durch Untreue oder durch Inkonsequenz im Weg stehen. Nichts vollkommen Neues, aber sehr anregend zu lesen. Mit ganz schlichten Worten wird beschrieben, wie das Wissen um die eigenen Gaben, die man an den richtigen Stellen einbringt, motivieren kann, wie mein großer Papierkorb und mein aufgeräumtes Zimmer meine Umgebung positiv beeinflussen und wie mein Denken über mich das Selbstvertrauen stärkt und maximalen Einfluss auf mein Handeln hat. Hier kann man bestellen.


Reinhard Körner (Mönch des Kameliterordens und Exertitienmeister) fragt sich: "Was ist inneres Beten?" Der Autor geht von den Wüstenvätern bis ins Mittelalter (Thomas von Aquin), von der deutschen Mystik (Johannes Tauler), über die spanische Mystik (Francisco de Osuna) bis zur französischen Schule (Mme. Guyon) und sammelt aus vielen alten Schriften hilfreiche Auszüge zusammen. Es geht bei ihm darum, wie man beim Beten innerlich gesammelt und in Gedanken bei Jesus sein kann. Und auch darum, wie man den Tag über die Aufmerksamkeit auf Jesus ausrichtet. So heißt es bei Teresa von Avila: "Wenn ich mündlich bete und mir dabei voll bewusst bin, dass ich mit Gott spreche und darauf mehr innere Aufmerksamkeit richte, als auf die Worte selbst, so ist das zugleich inneres und mündliches Gebet." Als weitere Anregung finden sich im Anhang Anleitungen für das Gebetsleben: von Bruder Lorenz, von Caterina von Siena, von Elisabeth von Dijon und von Teresa von Avila. Zwar kann ich manches aus dem Vier-Türme-Verlag nicht so ohne Weiteres bejahen, doch dieses Buch ist wirklich sehr lesenswert. Bestellen kann man hier.


Bei meinem Dogmatiklehrer hängt ein kleines Schild in der Bibliothek: "Lesen ist lernen."

Donnerstag, 7. Juni 2007

Hier und da zerstreut gefunden, jetzt beisammen hier gebunden.

Ja, was haben wir denn hier?

(a) Bei Andrew kann man der Frage nachgehen, inwieweit wir das Evangelium synkretistisch verfremdet haben; es gibt dort was zu lesen von Steve Hu:

"Ricci learned as much as he could the sophisticated Chinese culture so he could effectively communicate the Gospel. By the end of his life in China, Ricci had translated into Chinese several Western classics und wrote several theological treatises and tracts for the sake of propagating the Gospel. Ricci knew from the beginning that the Chinese were a highly literate society who valued education, philosophy and knowledge. His aim was to penetrate the intelligentsia as a way of seeding the Gospel in China. To this end he adopted Buddhist mannerism and clothing, even shaving his head to identify himself as a Buddhist monk ..."

(b) Perspektiven der Evangelischen Kirche in Deutschland und Schritte, die sie zu gehen hat, um im Jahr 2030 eine "Kirche der Freiheit" zu sein, werden in einem Impulspapier dargestellt. So will man laut diesem Papier in den nächsten Jahren "ausstrahlungsstarke Begegnungsorte evangelischen Glaubens schaffen und stärken" und "den Menschen geistliche Heimat geben".

(c) Eine Vielzahl verschiedener Autoren aus dem Bereich christlicher Mystik kann man beim "Christlichen Schriftenversand" sehr günstig bestellen. Im Angebot sind Schriften von Gerhard Tersteegen (z.B. "Weg der Wahrheit" oder die "Lebensbeschreibungen" von Gregorius Lopez, Franz von Assisi oder Johannes vom Kreuz), von Bruder Lorenz ("Allezeit in Gottes Gegenwart"), von Gottfried Arnold ("Wie lebten die ersten Christen?") oder Darstellungen über das Leben einiger Wüstenväter. Es geht um Gebet und Hingabe, um Glauben in dunklen Stunden - lesenswert und aktuell! Einen Katalog kann man leider nicht über das internet, sondern nur per Telefax anfordern: 072 03/92 49 5 19 ... Oder einfach bei mir melden.

(d) Abschließend ein Wort von Bérulles, auf das ich in der Vorbereitung auf mein Spezialthema in Kirchengeschichte stieß: "Man muss zu allererst auf Gott schauen und nicht auf sich selbst und durchaus nicht handeln mit Rücksicht auf sich selbst und um sich selbst zu suchen, sondern mit dem bloßen Blick auf Gott." In seinem Buch "Solus Christus - Wurzeln der Christusmystik bei G. Tersteegen" bemerkt G. Wolff dazu: "Kein anderes Abhängigkeitsverhältnis verlangt eine derartige Dezentralisierung des menschlichen Ichs wie der Theozentrismus."

Dienstag, 5. Juni 2007

stand-by mode

Bei mixotic gibt es alle paar Tage ein schönes electronicdjset zum downloaden: von minimalen knaxelbeats bis hin zu harten technobrettern gibt es alles auf die Ohren, was die netlabels zu bieten haben. Der aktuellste Mix kommt von "In Vitro" aus Mexico: He "is switching your brain on stand-by mode. Visionary soundscapes and subliminal tones are bringing your consciousness to the very deepest state."

Eine Stunde Ambient: Harfen, Synthies, Glocken, Flanger, Atmos, Vocals, Ethnos und dazu eine Gitarre. Der schönste Track beginnt ab Minute 33.

Hier kann man sich selbst davon überzeugen.

Montag, 4. Juni 2007

Wochenendvideo # 4

Bei meinen umfangreichen Recherchen zu Dogmatik - ich sitze gerade über Hermeneutik: Wie legt man den Koran und wie die Bibel aus? - stieß ich hier auf den blog der de:bug. Und da gibt es unter dem Eintrag vom 02.06. ein kleines aber feines und schönes Filmchen. Inner City Life. Die Musik kommt von Boratto. Harmonie hoch zehn und alles ohne Stau.

Das Leben ist doch schon schön: "Beautiful Life".

Sonntag, 3. Juni 2007

Schwierigkeiten

Ich muss gestehen, dass die Sache mit der Gegenwart Gottes mich nicht immer in Freudengefühlen baden lässt. Auch fällt mir das ständige Denken an Jesus und das Neuausrichten auf ihn nicht leicht. Manchmal geht mir ganz plötzlich die Gewissheit, dass Gott gegenwärtig ist, verloren; dann stellt sich bei mir schlagartig so ein Gefühl ein, wie verlassen zu sein oder als wenn ich etwas sehr Wertvolles verloren habe. So war es in den letzten Stunden bei mir mehrmals.


Das Wissen um Gott und die Sicherheit, dass er mir doch treu zugewandt ist, sollte mich doch eigentlich komplett erfüllen und zum Staunen bringen. Bei meinen Küchendiensten an diesem Wochenende ging es aber auf und ab: Eben freute ich mich noch an dem Gedanken, dass Jesus mich in der Küche anschaut und ich von ihm umgeben und erfüllt in ihm leben kann, doch im nächsten Moment kam es mir so vor, als ob ich mich einer verrückten Illusion ergebe und Gott doch ganz schön irreal oder doch wenigsten ewig fern sein muss.


Eben las ich noch bei Frank Laubach, dass "für einen einsamen Menschen etwas unendlich Heimeliges und Tröstendes darin liegt, Gott so nahe, so überall zu spüren." Und Franz von Sales sagte einmal: "In der Gegenwart Gottes sein und Gottes Gegenwart fühlen, das ist zweierlei."


Egal, was ich für Empfindungen und Gedanken über Gottes Nahesein habe, ich werde täglich neu darauf achten: "Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten."

Samstag, 2. Juni 2007

Eine ganz leichte Übung: Sich von Gott beschauen lassen und alles vor seinen Augen tun

Eben hab ich wieder eine schöne Erfahrung mit der Gegenwart Gottes gemacht: Dieses Wochenende hab ich mehrmals Küchendienst, bei dem für unsere ganze Hausgemeinschaft das Geschirr und das Besteck abgewaschen werden muss. Ich könnte jetzt eigentlich maulen, meckern, motzen und mich über die anstehende Arbeit aufregen. Aber heute hab ich mich schon den ganzen Tag auf die Zeit gefreut, denn mir kam in den Sinn: Jesus ist ja auch in der Küche bei mir. Ich nahm mir deshalb vor, bewusst an die Nähe Gottes zu denken, mich daran zu freuen und dabei das Geschirr und Besteck zu waschen.


Kurz vorher verzog ich mich in eine Ecke der Küche betete und las ein paar Zeilen von Bruder Lorenz: „Die heiligste und wichtigste Übung im geistlichen Leben ist der Gedanke an die Gegenwart Gottes. Sie besteht darin, dass man sich angewöhnt, gern in Gesellschaft mit ihm zu sein, dabei in Schlichtheit und Ehrlichkeit zu ihm sprechen und liebevoll bei ihm zu verweilen ... Es ist eine großer Irrtum, zu glauben, die Zeiten des Gebets müssten sich von den übrigen Zeiten unterscheiden. Nein. Es ist uns aufgegeben, in der Zeit der Arbeit mit der Arbeit bei Gott zu sein und zur Zeit des Gebets mit dem Gebet. Mein Beten ist nichts anderes als an Gottes Gegenwart zu denken ... Wir müssen während unserer Arbeit und unserer sonstigen Tätigkeit, selbst wenn wir lesen oder schreiben ... ja sogar während unserer Andacht und unseren gesprochenen Gebeten ab und zu, so oft wir können, einen kleinen Augenblick innehalten, um uns im Grunde unseres Herzens Gott zuzuwenden, uns seiner – ganz geheim, wie im Vorübergehen – zu vergewissern.“


Beim Abwaschen kam mir dann ein simpler, aber wunderbarer Gedanke: Menschen, in deren Nähe wir sind, schauen wir doch gern an; und Menschen, die bei uns sein wollen, wollen uns doch anschauen. So ist es doch ebenso mit unserem Jesus!! Er sieht uns an! Ich malte mir also die ganze Zeit aus, dass Jesus mit mir in der Küche zwischen den Töpfen und Tellern steht und mich freundlich anschaut. Dazu war meine Übung, innerlich immer wieder einen Blick zurück auf Jesus zu werfen - Jesus nur einen Blick wei weg! Da kann man doch nur staunen!!


Und dann fiel mir noch ein Vers aus Sprüche 15, 3.11: „Die Augen des Herrn sind an allen Orten ... Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem Herrn; wieviel mehr die Herzen der Menschen!“ Jesus ist den ganzen Tag bei mir: im Bett, am Schreibtisch und in der Küche. Er sieht nicht nur in alle Länder der Welt und in die entferntesten Winkel, nein: er achtet auf mich und schaut mir zu. Er kennt ganz genau mein Herz und mein Innerstes, mein Denken und mein Sehnen, meine Motivationen und alle Regungen meiner Seele. Ich stellte mir dann beim Abwaschen vor, wie die Blicke Gottes mein Herz berühren und betasten. Und dafür dankte ich dann Teller für Teller - eine tolle Zeit des Gebetes.


So dürfen wir jede unserer Arbeiten vor den Augen Gottes tun; Bruder Lorenz bringt es wieder einmal auf den Punkt: „Wenn wir wissen, dass wir alles vor dem liebenden Angesicht Gottes tun ... warum sollen wir dann nicht wenigstens von Zeit zu Zeit unsere Beschäftigung unterbrechen, und uns innerlich zu ihm hinwenden, ihm etwas Schönes sagen, ihn um etwas bitten, ihm unser Herz hinhalten und ihm unsere Dankbarkeit zeigen? Was kann Gott lieber sein, als dass wir auf diese Art im Laufe des Tages immer wieder einmal aus unserer Alltagswelt hinaufschauen ...“


So halte dir doch bei allem, was den Tag über geschieht, vor Augen, dass Jesus dich anschaut; er ist dir nah.