Dienstag, 29. Mai 2007

Hilfe zum Gebet

So oft ich es mir auch vornehme und fest den Entschluss fasse, heute meinen Jesus den Tag über nicht zu vergessen, so oft lebe ich leider doch, also ob es ihn nicht gäbe. Auch Johann von Bernieres – Louvigni beklagte das schon und schrieb: „Wir leben und sind in dem Schoß Gottes (Apg 17, 28) und doch denken wir schier nie an ihn ... Oh, Jesus, lass es doch nicht zu, dass ich den ganzen Tag schlafe in der Vergessenheit deiner Gegenwart!“


Ich hab´s ja schon geschrieben: Ich will ganz bewusst in der Gegenwart Gottes leben. Oft vergesse ich diesen Vorsatz; manchmal klappt es ganz gut. Richtig schöne Erfahrungen, betend durch den Tag zu gehen, habe ich mit einem kleinen Zettel gemacht, den ich in meiner Hosentasche mit mir trage und der hilft mir, mich an Jesus zu erinnern und mit ihm zu reden. Folgende Verse aus den Psalmen habe ich darauf geschrieben:


Aber ich rief an den Namen des Herrn: Ach, Herr, errette mich!“

(Psalm 116, 4)

Oh, Herr, hilf! Oh, Herr, lass es wohl gelingen!“

(Psalm 118, 25)

Ich bin dein, hilf mir!“

(Psalm 119, 94)


Den Zettel spüre ich beim Gehen über unsere langen Flure bei jedem Schritt, beim Sitzen am Essenstisch, bei Gesprächen; und wenn ich einmal die Hände in die Hosentasche stecke, habe ich die Bibelverse sogar in der Hand. Jedes Mal ist er mir eine Erinnerung: Jesus ist da! Bete! Dann nehme ich - egal wo ich gerade bin - den Zettel, lese die Verse wie ein Gebet und bete dann gleich weiter: „Jesus, danke, dass ich deinen Namen anrufen kann: JESUS! JESUS! Wer deinen Namen anruft, der wird errettet. Danke, dass du bis hierher geholfen hast. Danke, dass ich beten kann. Schenke doch weiterhin deinen Segen und Gelingen. JESUS, du siehst, was mich bedrückt. Wie soll das bloß werden. Ich brauche deinen Beistand. Jesus, ich bin dein, bitte hilf mir. Amen. JESUS. Amen.“


Durch den Zettel bekomme ich einen Anstoß, kurz die Arbeit ruhen zu lassen und zu beten; ich bemerke, wie mein Alltag mehr und mehr von Gebet durchdrungen wird. Früher war das nicht so und Beten eher ein Last. Ich kann es so schwer in Worte fassen, was mich dann für eine Freude und ein innerer Jubel überkommt, weil ich weiß, dass ich mit dem lebendigen Gott sprechen kann und er mich hört. Vorhin erst machte ich mir Gedanken wegen einer schweren Sache und mir wurde wieder neu klar: Ich kann ja beten. Gott weiß doch, was ich brauche. Er hat mich geschaffen; er wird mich auch versorgen.



Mein Wunsch ist es, dass mein Alltag und jede Lebenslage vom Gebet begleitet und bestimmt ist. Leider ist es noch zu oft so, dass ich von unvorhergesehenen Zwischenfällen und Schwierigkeiten, von ungeordneten Gedanken und sorgenvollen Gefühlen oder einfach nur durch Begegnungen und Gespräche mit Menschen vom Beten und Denken an Jesus abgelenkt werde. Aber ich bin sicher, dass da noch mehr drin ist. Oder was meint der Psalm 116, wo es heißt: "Ich habe den Herrn allezeit vor Augen."


Natürlich werden jetzt manche sagen, dass man dieses Ziel - Jesus allezeit im Zentrum des Denkens - wohl nie völlig, sondern bestenfalls nur zeitweise erreichen kann und dass solche Methoden wie Zettel in der Hose sicher nicht biblisch sind. Und ich habe auch schon an mir selbst bemerkt, dass es mich manchmal vor lauter Selbstkontrolle zur Verzeiflung treibt, wenn ich erkenne, dass es wieder einmal nicht funktioniert hat, wenn ich mir einrede, dass ich wieder nicht treu genug war und mich habe ablenken lassen. Es geht mir übrigens nicht darum, dass ich die Nähe Gottes immer spüren will; ich wünsche mir vielmehr, dass ich es im Herzen weiß, dass Jesus alle Tage bei mir ist.


Wie auch immer: Ich habe das Experiment begonnen und will es jeden Tag neu beginnen. "Everyday it´s you I´ll live for!" So oft ich kann, will ich mich von Gedanken an Jesus leiten lassen, will ich auf ihn hören, will ich in jeder Kleinigkeit gehorsam sein, wenn es auch noch so dumm oder unwichtig erscheint. Was hat es wohl für Auswirkungen, wenn ich mein Denken und Sinnen so weit es mir möglich ist, auf Jesus konzentriere und von ihm einnehmen lasse? Ich werde mich dann wohl öfter zum freiwilligen Abwaschen melden. Ich werde Menschen um Vergebung bitten, wenn ich merke, dass ich sie verletzte habe. Ich werde wohl mehr für Menschen beten, die mir auf der Strasse entgegen kommen. Ich werde wohl viel tun, was ich sonst ohne Jesus nicht so gern tun würde. Das meint Paulus wohl auch im Brief an die Galater 2, 20, wenn er sagt: "Nicht mehr ich lebe, sondern Jesus Christus lebt in mir." Dabei werde ich die größte Freude haben, weil ich weiß: Ich habe den Willen Gottes getan.


Wenn es dir ähnlich geht, schreib dir doch ein paar Verse aus der Bibel auf, die dich schon früher einmal erfreut haben oder die dir wichtig geworden sind. Nimm den Zettel jeden Tag mit in den Alltag. Sobald du ihn in deiner Hosentasche spürst, dann sprich ein kleines Gebet. Danke Gott, lobe ihn für alles, was er dir schon Gutes getan hat und bitte ihn, dass er deine Gedanken den Tag über noch oft auf sich lenkt. Sei offen für sein Reden und gehorsam in jeder Situation. Ich bin sicher, dass Gott uns hilft, uns mehr auf ihn zu besinnen; er will doch nicht, dass wir ihn so oft vergessen.

1 Kommentar:

Heike hat gesagt…

http://sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=8901&title=&biblevers=&searchstring=&author=0&language=0&category=0&play=0

Hier gibt es gute Predigt zum Thema Petrus und sein Bott, dort geht es darum, wie uns der Herr Jesus gerade bie unserer täglichen Arbeit begegnen möchte - hör's doch mal an!
Gruß Heike