Sonntag, 30. September 2007

Ein schöner Sonntag und die erste Art, zu beten

Heute war ein wirklich schöner Sonntag. Schon als ich um kurz nach halb 9 aufwachte, schien die Sonne von einem blauen Himmel umrahmt strahlend hell: "Sonne der Gerechtigkeit - gehe auf zu uns´rer Zeit ..." Frühstück: Rosinenbrot, Butter, Kakao, Kaffee und Milch. Dann Hausgottesdienst mit ein paar Freunden aus dem TSA: ein Moment Stille mit Bildbetrachtung, ein paar Lieder und eine Predigt vom Laptop (Kurt Schneck von den Fackelträgern hatte für uns ein Wort über Nachfolge im 21. Jahrhundert). Mittagessen: Maultaschen.

1 Stunde Mittagsruhe. Lesen im Garten. Auf´s Fahrrad und ab zu einem Milchshake. Immer noch blauer Himmel und Sonne:
"Die güld´ne Sonne voll Freud und Wonne ..." Abendessen: Stulle mit Brot.

Am Nachmittag saß ich einen alten Schinken lesend im Garten. Ich hatte mal wieder nach ein paar Monaten Pause die "Lebensbeschreibungen heiliger Seelen" von Gerhard Tersteegen hervorgekramt und ein bischen über Gregorius Lopes gelesen. Hier hab ich früher schon mal was über sein Beten geschrieben:
"Dein Wille geschehe ..." Dann blätterte ich weiter zu dem Markgrafen von Renty. Irgendwie sind mir die wenigen männlichen Heiligen zwischen den vielen weiblichen näher; die Frauen in dieser Biografiensammlung haben mir zu fremde Visionen.

Interessant sind die Umstände, unter denen der Markgrad von Renty sich Gott zuwendet: Als er wieder einmal in einen Buchladen ging, um sich wissenschaftliche Literatur zu kaufen, empfahl ihm der Buchhändler
"das berühmte Büchlein des Thomas von Kempis `Von der Nachfolge Christi`, mit der Bitte, dieses zu lesen. Weil ihm aber der Sinn nach anderen Wissenschaften stand, so machte er dieses erste Mal keinen Gebrauch davon." Der Buchhändler drängelte dann aber immer weiter, das Buch doch zu lesen. Renty "willigte dann ein, las es und wurde so davon berührt, dass er beschloss, das Heil seiner Seele mit Ernst zu bedenken und sich Gott zu übergeben."

Einige Kapitel später geht es dann um 4 Arten des Gebets, wie sie der Markgraf wohl pflegte und anderen Gläubigen in Briefen und Gesprächen empfahl:
( a ) die Betrachtung, ( b ) das Gebet des Herzens, ( c ) die wirksame Beschauung und ( d ) die leidentliche Beschauung - Begriffe, wie man sie im evangelischen Raum selten und in einer Predigt über Gebet heute wohl nicht so häufig hört. Dabei finde ich die Gedanken darüber so hilfreich und das Gebetsleben anregend. Was meint Renty? Die erste Weise des Gebets wird hier kurz umrissen; die drei anderen folgen später.

( a ) Im Gebet der Betrachtung geht um das verstandesmäßige betende Brüten und Nachdenken über einem Bibeltext. Dabei wird ein Text mehrfach gelesen: mal laut, mal leise, Wort für Wort, Vers für Vers. Man kann einen Text auch singen. Man bewegt ihn in seinem Herzen (siehe Maria in Lukas 2, 19 und 51).

Das Geschehen wird vor das innere Auge gemalt. Was passiert? Was wird in den Versen beschrieben? Personen? Worte und Gespräche? Wiederholungen? Betonungen? Was tut und sagt Jesus? Man vergegenwärtigt sich die Situation und stellt sich mit hinein in die Jesus umgebende Menschenmenge. Man hört mit, sieht mit und nimmt auch etwas von dem Fisch, den Jesus an die 4 000 austeilt (Markus 6, 41). Luther sprach ja auch davon, Bibelworte wie Kräuter zwischen den Fingern zu zerreiben, bis sie duften.
Mit allen Sinnen die Bibel lesen. Betend: "Herr, öff´ne du mir die Augen ..."

Vorrangig betrachtete Renty Verse über das Leben, das Leiden und das Sterben Jesu, da er darin das Vorbild eines gottgefälligen und Gott gehorsamen Lebens sah. Wenn in Jesaja 53, 3 steht, dass die Menschen den gemarterte Jesus nicht ansahen und vor Erschrecken das Gesicht abwandten, dann wollte Renty dies ganz bewusst: hinsehen, wie Jesus für die Menschen und für ihn aus Liebe stirbt.

Dazu ist aber Zeit nötig, die man nur durch den festen Entschluss erlangt, sich einmal einen ganzen Abend frei zu nehmen und die Nähe bei Gott zu suchen! In "Das Geheimnis der Anbetung" sagte Andrew Murray dazu:
"Nimm dir Zeit. Gib Gott Zeit, sich dir zu offenbaren. Nimm dir Zeit ... Harre darauf ... Nimm dir Zeit, sein Wort wie in seiner Gegenwart zu lesen ... Lass das Wort um dich und in dir heilige Atmosphäre schaffen, ein heiliges, himmlisches Licht, in dem deine Seele erfrischt und gestärkt wird für die Arbeit des täglichen Lebens."

In dem bekannten Lied "Leben aus der Quelle" heißt es:
"Hilf mir zu schweigen und auf dich zu warten. Nur noch aus dir will ich leben, oh Herr." - Das sollte immer wieder unser Gebet sein.

Samstag, 29. September 2007

flink verlinkt

Theologisches | Kirchliches | Gesellschaftliches | Kulturelles | Technologisches | Amüsantes mit einem Zwinkern - aufbereitet von Simon de Vries - gibt es hier: http://www.pastorbuddy.de/. Verlaufen kann man sich z.B. in der Bibliothek der Kirchenväter.

Freitag, 28. September 2007

Weisheiten aus den unendlichen Weiten

Ein schöner Abend war´s mit Maria und Björn, mit Neli und Manuel, mit Lise und Aline, mit John und Manfred. Es gab Käsechips und Erdnussflips, Kuchen und Asiadip. Folgende Schlauheiten wurden zwischen Schlachten und Kampfszenen ausgetauscht:

"Er sollte die Chance haben, etwas über sein Potential zu erfahren ... Das Potential, einen besseren Menschen aus sich zu machen ..."

"Ich sehe, was Sie sein könnten ..."

"Er begrüßte die Veränderung, weil er immer
besser sein wollte, als er war ..."

Kirchengemeinden in´s Netz!

Auf iCHURCH gibt es in nächster Zeit eine Serie darüber, wie sich Glaubensgemeinschaften im Netz präsentieren können; Natalie Zwiefka schreibt: "Gott ist nicht nur in der Kirche anzutreffen ..."

We´re about to find out, Data.

Darauf habe ich mich schon ein paar Tage gefreut. Neli hat es angeleiert: Heute abend schauen wir gemeinsam "Nemesis" (Star Trek X). Die Bedeutung für "Nemesis" findet sich hier: so nannten die Griechen eine ihrer Göttinnen und James C. Watson einen Asteoriden, den er im November 1872 entdeckte.


Und wer sich über die aktuellen Fragen, die man sich bezüglich der unendlichen Weiten stellt, informieren will, der tue dies doch hier: http://www.nasa.gov/

Donnerstag, 27. September 2007

Zeitmanagement

Zeiteinteilung ist eines meiner aktuellen Themen: Wie kann ich meine Woche planen? Nutze ich die Stunden eines Tages auch voll aus? Wo verliere ich kostbare Zeit?

In einem kleinen Studienheft von xpand zum Thema "Zeitmanagement" fand ich ein paar Anstöße, die bei mir gerade wie der Deckel auf den Topf, wie die Faust auf´s Auge, wie der Hammer auf den Nagel passen. Darin werden Fragen aufgelistet, die man sich zur Selbstkontrolle einmal stellen sollte; ich war flink erschrocken. Hier ein paar Auszüge:

01) Ich weiß, was ich an einem Tag erreichen will.
02) Ich kann genau nachvollziehen, wo meine Zeit geblieben ist.
05) Ich nehme mir täglich/wöchentlich Zeit zum Planen.
09) Ich weiß, welchen Zeitanteil welche Tätigkeiten in meinem Leben haben.
10) Ich halte meinen Fernseh - und Medienkonsum auf ein notwendiges Maß.
15) Ich definiere meine Arbeitsziele.
16) Ich mache regelmäßig eine Analyse über den Ist-Zustand meiner Zeiteinteilung.
21) Ich mache jeden Tag etwas, das mir Spaß macht.
24) Ich erkenne und eliminiere Zeitverschwendung.
26) Ich plane auch Freizeiten ein.
29) Ich gehe in eine Besprechung und weiß genau, was ich erreichen will.
34) Ich habe sofort einen Überblick über Termine, Ziele und Projekte ...

Jetzt, wo ich für die Organisation meines Tages ganz allein verantwortlich bin, ich Zeit und Arbeit selbst zu planen habe und ich nicht mehr den gewohnten Rhythmus der Studienzeit zur Hilfe habe, fällt mir auf, dass ich doch oft achtlos mit einem Tag und seinen Stunden umgehe. Ich könnte manchmal mehr schaffen.

Jedoch kann ich schon eine erste Bilanz ziehen: Seitdem ich mich bewusster diesen Fragen widme, lebe ich - so kommt es mir zumindest vor - wacher. Zwar ist die Rückschau am Abend eines Tages oft noch ernüchternd, doch merke ich, dass ich zielgerichteter und überlegter lebe(n will).

Und das erfüllt mich mit einer angenehmen Freude. Ich sehe, dass ich schaffe, was ich mir vornehme; ich lerne, wo ich besser vorausdenken sollte ... Eine schöne Chance, das Leben in den Griff zu bekommen. Und bei allem ist ja auch Jesus dabei und ein guter Lehrer. Mit seiner Hilfe wird die Theorie bald vom Kopf in´s Herz rutschen und in der Praxis zur Anwendung kommen können.

Es wird besser.

und gleich noch mal: Karaoke mit Funkstörung

Ein Hit von der cd "do not destroy". Weitere Funkstörung Infos hier!

Mittwoch, 26. September 2007

Funkstörung



Also, das ist ja mal ein schönes Video. Die Musike kommt von Funkstörung. Mehr gibt es hier.

Dienstag, 25. September 2007

Das IGW macht´s möglich

Vor kurzem hab ich schon mal davon berichtet: das IGW stellt manche der Arbeiten ihrer Studierenden frei zur Verfügung. Hier kann man jetzt eine Arbeit von Peter Müller über die Missionsarbeit der iro-schottischen Mönche bekommen und nachlesen, warum und wie sie so erfolgreich waren. Und dann gibt´s auch noch eine Arbeit von David Bucher über Leiter und darüber, was Leiter motiviert. Danke IGW.

nehmen

Was sollte ein Leiter tun?

Die Stimme Gottes
vernehmen,
den Auftrag Gottes
annehmen,
eigene Verantwortung
übernehmen,
eine Position
einnehmen,
das Ziel
in den Blick nehmen
und Menschen
mitnehmen.

10Q & 10A mit Matthias Brüns

Teil 2 meiner neuen Reihe: Was kann man von anderen Leitern lernen? Welche ihrer Erfahrungen sind für uns hilfreich? Heute wird Matthias befragt; mit ihm hab ich am Theologischen Seminar Adelshofen studiert. Außerdem verbindet uns eine gemeinsame Zeit im Missionsteam Hamburg bei der Heilsarmee auf der Reeperbahn. Seit einem Jahr ist Matthias Jugendpastor in der Petrusgemeinde in FFM/Kelsterbach.

1Q = An welchem Projekt oder an welcher Frage bist du derzeit dran? Was bewegt dich momentan besonders stark?
Wir sind in der Jugendarbeit in einem starken Umbruchprozeß, bei dem es um die Frage geht, wie wir den Jugendlichen helfen, stark zu werden im Glauben; einfacher gesprochen: wie wir es schaffen, dass sie ihre Bibel lesen und beten.

2 Gründe dafür
erstens: dass wir sehen, nichts verändert die Jugendlichen als eine Schau von Gottes Gnade;
zweitens: dass mich das Thema Gebet selber seit den Sommer begleitet. Also bin ich selbst sehr stark am Gebet dran. Ich merke, wie schnell man einer wird, der theoretisch darüber spricht, aber es selbst nicht praktiziert.

2Q = Was sind Eigenschaften, die ein Leiter haben sollte?
Eine starke Verwurzelung in Gottes Wort,
eine enge Beziehung zu Jesus,
ein gehorsames Herz,
die ständige Bereitschaft, dazu zu lernen
und
das Bewusstsein, dass man ersetzbar ist.

3Q = Was hilft dir, wenn du größere Entscheidungen treffen musst? Wie gehst du im Entscheidungsfindungsprozess vor?
Ich suche ehrlich nach Gottes Sicht der Dinge,
berate mich darüber mit anderen
und
halte Ausschau nach Erfahrungen, die andere gemacht haben.

4Q = Du willst Mitarbeiter für ein Projekt gewinnen: Was tust du, um sie für dein Anliegen zu begeistern?
Ich beobachte sie und halte Ausschau nach ihren Gaben.

Halte ich sie für geeignet, male ich ihnen in einem persönlichen Gespräch die Vision vor Augen und lade sie dann dazu ein, bei der Umsetzung dieser Vision mit ihren Gaben mitzuhelfen, wobei ich ihnen die Möglichkeit gebe eine Zeit lang hineinzuschnuppern, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.

5Q = Was ist die wichtigste Lektion, die du durch Krisen, Herausforderungen und Schwierigkeiten in deinem bisherigen Leben gelernt hast?
Eine meiner wichtigsten Lektionen war auf jeden Fall, dass das Reich Gottes mit Sündern gebaut wird, die eine persönliche Erfahrung mit Gnade gemacht haben. Obwohl ich schon länger mit Jesus lebte, bin ich an mir selbst kaputt gegangen, weil ich versucht habe, aus eigener Kraft Dinge zu machen für Jesus.

Die Erkenntnis, die ich dabei machte, will ich mit den Worten von Roy Hession ausdrücken: „Jesus sehen bedeutet: Im Glauben wahrnehmen, dass ER alles ist, was ich als Sünder, als Versager, als mit Armut Geschlagener, als Kraftloser brauche, und dass ich IHM erlaube, jetzt, in diesem Augenblick, für mich das zu sein, was mir fehlt.“

6Q = Was hast du für ein Dienstverständnis? Nenne und beschreibe kurz 3 Grundwerte, auf die du deinen Dienst gründest!
Lieben – Zuerst und mehr als meinen Dienst geht es um meine persönliche Gottesbeziehung.

Berufen – Ich mach das, was ich tue, weil Gott mich dort hineingestellt hat.

Verwalten – Da Gott mein Arbeitgeber ist, macht er sich die Sorgen. Ich möchte das tun, was er mir aufträgt. Es ist seine Arbeit.

7Q = Welche Menschen haben dich bisher am meisten inspiriert? Wie?
Das sind ganz verschiedene. Da sind die großen Prediger wie Wesley, Finney, Spurgeon, Moody, Hession, Kivengere, zu sehen wie sie das Wort Gottes in Kraft verkündigten,

aber dann auch „einfache“ Leute, die durch Gebet Gottes Arm bewegen, die in Schlichtheit das tun, was Gott ihnen aufträgt. Da ist zum Beispiel mein ehemaliger Mitarbeiter in der Jungschar, der mich mit seinem radikalen Verkündigerlebensstil herausgefordert hat.

8Q = Woher bekommst du für deine Arbeit Anregungen? Woher bekommst neue gedankliche Anstöße, die deine Arbeit beeinflussen?
Natürlich durch die Zeit mit Gott, der mir Dinge aufs Herz legt.
Dann aber auf jeden Fall auch durch ein offenes Suchen nach Hilfen.
Ich interessiere mich viel für andere, wie sie Gemeinde bauen.
Ich informiere mich über Freunde, Internet und lese Bücher.

9Q = Welche Bücher hast du in letzten Wochen gelesen?
„Die Macht des Gebets“ von R. A. Torrey
„Beten wirkt Wunder“ von Helga Anton
„Sieg des Gebets“ von Oswald Smith
„Prinzipien erhörlichen Gebets“ von Kornelius Nowak
„Deutschland auf der Couch“ von Stephan Grünewald
„Christenspiegel“ von Sören Kierkegaard.

10Q = Welchen Tipp hast du für junge werdende Leiter?
Gnade, Gnade und nochmals Gnade; keine andere Botschaft verändert die Menschen als die Botschaft der unverdienten Liebe Gottes.

Montag, 24. September 2007

EINSATZ MIT DEM GEMEINDETEAM







Am letzten Samstag hatten wir - das Gemeindeteam: Rebekka und ich - einen Einsatz in einer naheliegenden Kirchengemeinde. Wir wurden von dem Pfarrer angefragt, ob wir einen Kindernachmittag zum Thema "Das verlorene Schaf" gestalten könnten. Jupp und zugesagt. Wir hatten eine sehr schöne Zeit: superblauer Himmel und strahlende Sonne und dazu 40 Kinder.

In der Kirche ging es mit einigen kreaktiven Mitmachliedern los: "Wenn Gott uns etwas verspricht", "Halli Hallo" und "So bin ich, Jesus, ohne dich". Die Kinder waren begeistert und sangen laut mit. Danach eine große Spielstrasse um die Kirche: Schafe scheren, Wölfe vertreiben, Pizza essen, Hirtenstäbe schnitzen ... alles, was mit Schafen und Hirten zu tun hat.

Als nächstes gab es ein Spaßprogramm mit neuem Hirtenrap; Hip Hop will rockandschock the nation:

HEY! IHR SCHAFE, HÖRT MAL HER!
VIEL GRÜNES GRAS GIBT´S HIER NICHT MEHR.
WIR WECHSELN DESHALB SCHNELL DIE WEIDE
UND FRESSEN AUF DER ANDER´N SEITE!

Die Kinder gingen mit Hirtenhüftschwung voll ab. In der Kirche fand dann der Abschiedgottesdienst statt: Lieder, Kinderpsalm, "das verlorene Schaf" und eine Preisverleihung. Die Kinder hatten sichtlich ihre Freude. Schön war auch, dass viele ausländische Kinder dabei waren: vor allem Türken.

Donnerstag, 20. September 2007

fast or far or furious?

Fast jeden Donnerstag haben wir bei uns im Lebenszentrum einen Gast aus einer Missionsgesellschaft, der aus seiner Arbeit berichtet. Man bekommt über die Zeit einen wunderbaren Einblick in die Vielfalt der Mission Gottes weltweit: alle Kontinente und viele Volksgruppen werden von den unterschiedlichsten Missionen auf ganz unterschiedlichste Weise erreicht - Schön! Heute hatten wir jemanden aus einer mir ganz unbekannten Mission zu Besuch, der vor allem die Christen in der islamischen Welt schult und zu eigenständiger Missionsarbeit ermutigt. Und da fiel auch ein Satz, den ich mir gleich aufschrieb: "If you want to go fast, go alone - if you want to go far, go together!" Ein Aufruf zu networking und Teamarbeit.

Hatten heute einen krassen Straßeneinsatz in Heilbronn: blauer Himmel, Sonne, offene Menschen, einige sehr gute Gespräche über den Glauben.

Außerdem ist Arne für einen Tag im Lebenszentrum; am Buffet erinnerte er gleich noch einmal ganz drängend an den Studientag über Emergentes in Erlangen.

Mittwoch, 19. September 2007

innerlich dabei?


Seit zwei Wochen gehe ich jeden Tag zu einer liturgischen Andacht. Vor dem Mittagessen, von 12.15 Uhr an sammeln sich für eine viertel Stunde alle, die es arbeitsmäßig einrichten können, zu einer kleinen Zeit der Besinnung: ein, zwei Lieder, eine Zeit der Stille, gemeinsames Gebet, abwechselndes Lesen einzelner Bibelverse. Ganz schlicht.

Heute kam ich 5 Minuten zu spät. Als ich in die Kapelle trat, wurde gerade das Lied "Gott ist gegenwärtig" von Gerhard Tersteegen gesungen. Ich singe es so gern: "... lass dein schönstes Lichte, Herr, berühren mein Gesichte." Danach war Gelegenheit, kurz über einzelnen Gedankenanstößen - Gott ist unsichtbar, doch in seinem Tun erkennbar; Jesus: "Wer mich sieht, sieht den Vater"; "Siehe, ich bin bei euch alle Tage!" - still zu werden.

Ich musste dabei darüber nachdenken, wie schnell doch so eine Andacht zum Automatismus, zur Pause von der Arbeit, zum Anlass, eine Aufgabe liegen zu lassen, zur gedankenlosen und richtungslosen Stille ohne Bewusstsein der Gegenwart Gottes werden kann. Gerade weil ich doch so darauf achten will, dass alles in meinem Leben vor den Augen Gottes und in seiner Nähe geschieht, fällt es mir auf, wie ehrfurchtlos und gottvergessen ich manchmal meine Tage verbringe und selbst in solch einer Andacht singe oder bete.

Ich will weiterhin regelmäßig zu diesen Andachten gehen. Doch jetzt werden für mich die kleinen Bemerkungen der Karmelitin Teresa von Avila bedeutsam, die an ihre Mitschwestern genau darüber schreibt und sie auffordert, zu beachten, dass die gemeinsamen und persönlichen Gebete nicht zu einer leeren Hülle, zu einem bloßen Verrichten und Rezitieren verkommen.

Sie schreibt: "Bedenkt, wenn ihr vor den Herrn tretet, wer der ist, zu dem ihr sprechen wollt oder zu dem ihr sprecht. Auf ihn allein muss all meine Aufmerksamkeit gerichtet sein." Und an eine anderen Stelle: "Wenn ich mündlich bete (oder in einer Zeit der Stille die Gedanken auf Gott ausrichte) und mir dabei voll bewusst bin, dass ich mit Gott spreche (oder an ihn denke) und darauf mehr innere Aufmerksamkeit richte, als auf das Wort selbst ...", so ist das ein rechtes Gebet, gerade, wenn es jede Woche wiederholt gesprochen wird.

Es wird mir also in der kommenden Zeit eine Übung sein, im Gebet aufmerksam zu sein, selbst wenn es jede Woche gleich abläuft, selbst wenn ich an Arbeit denke, die mich den Vormittag über beschäftigte oder an solche, die noch vor mir liegt.

"Gott ist gegenwärtig ... Gott ist in der Mitte ..." und: "All mein Denken, all mein Wollen soll auf dich gerichtet sein ..."

Dienstag, 18. September 2007

aufgeschlagen

Nachdem ich lange genug die christlichen Mystiker gelesen und mein Innerstes beleuchtet habe, geht es nun mehr nach außen; ich ergänze meinen Lesestoff durch eine weitere Facette und stelle mir folgende Fragen: Wohin will ich mich in nächster Zeit entwickeln? Kenne ich meine Gaben? Welche Fertigkeiten sind zu schulen? Was will ich den nächsten Monaten meines Anerkennungsjahres Neues lernen und wo will ich in 5/10/15 Jahren sein? Reichlich Inspiration finde ich aktuell hier; auf meinem Bücherstapel am Bett liegen:

John C. Maxwell von iequip: "Leadership - Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien"


und Leo Bigger vom ICF: "festigen"

Was mich gerade sehr trifft, sind die Aufforderungen "Übernimm Verantwortung!", "Steigere und entwickle dich!" oder "Triff Entscheidungen!" Wie Zauberworte klingen für mich zur Zeit Begriffe wie "Übungsbereitschaft", "Lernen", "Tagesablauf", "Treue im Kleinen" oder "Disziplin" ... Jetzt müssen die Dinge nur noch in´s Leben!

Und als Korrektiv: Ich glaub, Arne mag solche Bücher nicht so sehr; vielleicht passend dazu hier eine kleine Buchbesprechungempfehlung.

kostbar

Unter der Überschrift "wertvoll # 1" sammelt das emergente Deutschland Verschiedenes zusammen: so geht es in einem Interwies mit Shane Claiborne vom einfachen Weg um Konsum:

We live in a very consumeristic culture. Do you think that the influence that material things have on our lives affects how we live out our faith?

In Psalm 63, 9 und 11 heißt es: "Gott ist unsere Zuversicht ... fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.

gerade gestartet

Tobias Faix informiert: Ein neuer Blog namens ZeitGeist, der sich mit der interessanten Frage befasst, wie man in seiner Kultur Jesus nachfolgen und den Glauben an ihn einladend leben kann, geht an den Start. Viele verschiedene Autoren schreiben an dem Blog mit.

Dazu gehört ein gleichnamiges Buch, das man hier probelesen und hier bestellen kann; im Vorwort wird dazu aufgefordert, "darüber nachzudenken, was genuin christlicher Glaube und was aus dem Umfeld des ersten Jahrhunderts kulturell übernommen ist."

Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Sonntag, 16. September 2007

zitiert

Peter Bamm ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren; ich schätze seinen Witz und seinen Weitblick. In "Alexander oder: Die Verwandlung der Welt" schreibt er über Alexander den Großen:

"An einem leuchtenden Frühlingsmorgen des Jahres 334 vor Christi Geburt überquert Alexander III., der einundzwanzigjährige strahlend schöne König des Bauern- und Hirtenvolkes der Makedonen mit einem Herr von 35 000 Mann den Hellespontos. Angesichts des Hügels von Troia schleudert er seinen Speer an Land und macht sich mit dieser Geste zum Herrn dessen, was zu erobern er sich anschickte - des riesigen Perserreiches. Elf Jahre darauf stirbt er als der mächtigste Mann des Erdkreises, Herr über alle Länder von der Aegaeis bis zum Indus, von der Libyschen Wüste bis zu den Steppen Turkestans, von den Katarakten des Nil bis zu den Hängen des Himalaya.
Um unerhörter Ideen willen hat er unerhörte Taten vollbracht ..."

Samstag, 15. September 2007

10 Tips für die nächste Besprechung und Saddleback

Bei Kent findet sich so Einiges: Ob nun für eine Besprechung, die zielgerichtet verlaufen und nach der verschiedene Punkte entschieden worden sein soll, oder für die Organisation der täglichen Verantwortungen und Aufgaben, die doch am Abend gelungen sein sollten, sind diese 10 Punkte hilfreich: Prepare goals. Prepare an agenda. Budged time ... Mehr dazu gibt es hier.

Heute warf ich einen ersten Blick in "Kirche mit Vision" von Rick Warren und musste schmunzeln. Den ersten Gottesdienst, den er mit seinem Team und unerwartet vielen Interessierten am 6. April 1980 feierte, beschreibt er so: "Es entstanden einige lustige Situationen dadurch, dass wir so viele nicht gläubige Menschen in unserem Gottesdienst hatte. Als ich die Leute bat, ihre Bibel aufzuschlagen, hatte niemand eine dabei. Als wir versuchten, einige Lieder zu singen, sang niemand mit, weil keiner die Melodie kannte. Als ich sagte: ´Lasst uns beten!´, schauten einige einfach in der Gegend herum ..."

Das Buch ist wirklich sehr anregend geschrieben und bald auf jeder Seite könnte man anfangen zu beten, dass Gott doch auch in unserem Land solche Aufbrüche schenkt.

Freitag, 14. September 2007

breakfast with fred

Über ChristianityToday kam ich zum Leadership Journal, das mich wiederum zu Fred Smith führte. Fred lud, als es sein hohes Alter nicht mehr erlaubte, länger aus dem Haus zu gehen, junge Leiter zu sich ein und besprach mit ihnen verschiedene Themen. Auch stellten sie ihm alle möglichen Fragen. Sein Ziel: Mentoring A Generation Of Leaders. Am 13. August verstarb Fred.

Was Fred seinen Mentees alles beibrachte, worüber sie gern sprachen, findet sich gesammelt hier: http://breakfastwithfred.com/. Seine Gedanken über Gebet, Freundschaft und christliche Leiterschaft kann man sich hier anhören. Mentoring questions finden sich hier: What I am waiting for? What are my abilities? What will I be like in 1/5/10 years? Und noch viel mehr ...

Für alle, die junge Menschen begleiten wollen und auch für die, die selbst Begleitung durch einen Mentor erfahren, sind da sicher ein paar Anstöße und schlaue Sprüche dabei. Und was Fred mit viel Gewinn gelesen hat, sagt er hier.

Gemeinsames Leben und: Wie das Miteinander zur Freude wird

Da ich jetzt ja schon das 5. Jahr im Lebenszentrum Adelshofen wohne, hier die letzten 4 Jahre meine theologisch-pädagogische Ausbildung machte und nun noch 1 Jahr als reisender Jugendreferent angestellt bin, und auch im Blick auf meine Träume mit Ostdeutschland sollte mich doch Folgendes interessieren:

Hier gibt es das neue Papier der EKD über "Verbindliches Leben: Kommunitäten und Geistliche Gemeinschaften in der Evangelischen Kirche Deutschlands".

Als Ergänzung: Zum Thema "Gemeinschaft" kann man bei Wiki einen Artikel darüber lesen, wie das Miteinander zur Freude wird. Diese Punkte werden als Hilfen zur Gemeinschaft genannt:

(a) Gemeinschaftsförderndes einüben,
(b) Störendes abstellen,
(c) Missverständnisse aufklären,
(d) offen und ehrlich miteinander umgehen,
(e) um Entschuldigung bitten und
(f) den Frieden suchen.

Das gilt für jeden Hauskreis, jede Gemeinde, jede Jugendgruppe oder auch auf der Teenyfreizeit und will jeden Tag neu gewollt und exerziert sein.

Kindertagsvorbereitung

Aktuell planen wir schon an unserem Adelshofener Kindertag. Gestern las ich auf der Suche nach einer Rahmenstory in einem Kinderbuch über eine Missionarsfamilie am Amazonas folgenden schönen Satz:

"Wenn man in Gottes Hand ist, dann versucht man nicht, zu weit in die Zukunft zu sehen. Man tut nur das, was gerade nötig ist und überlässt das andere getrost Ihm."

Ja, so ist es doch wirklich! Wir sind mit unserem Leben und unserer Zeit in der Hand Gottes; Er weiß schon, was wir heute und morgen benötigen. Wir brauchen uns nicht um morgige Dinge sorgen; alles können wir Ihm sagen, weil Er doch für uns ist und für uns sorgt.

Donnerstag, 13. September 2007

Mail von Gustav Warneck

Vom 29. Mai bis zum 7. Juni 1875 fand im Seebad Brighton eine Heiligungskonferenz statt, an der aus ganz Europa ca. 8 000 Menschen teilnahmen. Die Redner: Robert P. Smith, der die Heiligungsbewegung nach Europa brachte, der Erweckungsprediger Theodor Monod und andere. Täglich wurden 30 meetings (Gebetstreffen, Bibelbetrachtungen, Singegottesdienste, Zeugnisstunden, in denen jeder über seine Glaubenserfahrungen berichten konnte) abgehalten.

Die die Konferenz begleitenden und täglich neu herausgegebenen Handzettel, wie man sich mit welcher Herzenshaltung auf der Konferenz verhalten soll, wurden von einem Gast aus Deutschland, Gustav Warneck gemailt. G. Warneck muss man kennen; er gilt als der Begründer der Missionswissenschaft; sein literarisches Schaffen ist immens, sagte im letzten Semester meine Missiologielehrerin. Zurück zur Konferenz: Der Wortlaut eines dieser oben genannten Handzettel gibt Anstöße für das Glaubensleben:


„Wir sind zusammengekommen als Christen, um Gottes Verheißungen zu glauben, um uns selber dem Herrn völliger zu übergeben ... Zu diesem Zweck sind alle Anwesenden (der Konferenz) gebeten, folgende Punkte zu berücksichtigen:

  1. Komme mit einem empfänglichen Geist, beuge dein ganzes Wesen vor der Unterweisung des heiligen Geistes! Gott spricht mit uns durch sein Wort; sei bereit, alle schriftwidrigen vorgefassten Ansichten daran zu geben.

  2. Entsage von ganzem Herzen jeder erkannten Sünde, sowie überhaupt allen Dingen, die nicht aus dem Glauben kommen.

  3. Komme harrend auf den Herrn! Erwarte zuversichtlich, dass der Herr dich persönlich segnen werde!

  4. Vermeide eine Zeit lang alle Lektüre außer der Bibel.

  5. Vermeide alle Gespräche, welche dich von dem Hauptzweck der Versammlung abwendig machen könnten! Ist einer anderer Ansicht als du, so bete mit ihm!

  6. Sei mäßig im Essen; einfach in der Kleidung; ziehe dich abends frühe zurück

  7. Es mag dir eine Hilfe sein, öfters zu wiederholen: Herr, ich bin dein, gänzlich dein; ich bin erkauft und errettet durch deine göttliche Liebe. Mit voller Hingabe will ich dein sein und mich ganz von dir leiten und regieren lassen.

Wir müssen nicht zu einer Heiligungskonferenz fahren, um diesen Handzettel ernst zu nehmen.

(entnommen aus: "Eine Bewegung bricht sich Bahn" von D. Lange im Verlag TVG Brunnen; auch wieder ein Buch aus meiner Sommerlektüre 2007)

Mittwoch, 12. September 2007

10Q & 10A mit Daniel Schneider

Ich starte hiermit eine neue Reihe: 10 Fragen an einen Leiter. Was bewegt sie? Wo lernen sie? Was inspiriert sie? Die Idee ist von Kent: hier.

Heute antwortet Daniel Schneider; er ist Leiter der "Oase" - Jugendarbeit in Woltersdorf bei Berlin und arbeitet als Redakteur und Moderator bei "Radio Paradiso".

1Q = An welchem Projekt oder an welcher Frage bist du derzeit dran? Was bewegt dich momentan besonders stark?
Im Rahmen unserer Jugendarbeit haben wir noch bis Ende des Jahres Anspruch auf eine vom Land Brandenburg geförderte Stelle für einen hauptamtlichen Jugendsozialarbeiter; alle anderen Mitarbeiter inklusive Vorstand arbeiten ehrenamtlich. Wir suchen gerade die oder den Richtige(n), klären die Restfinanzierung und bereiten uns auf die verändernde Bereicherung vor.

Im Rahmen dessen bewegt mich gerade stark die Richtung unserer Jugendarbeit. Spannend und herausfordernd.

2Q = Was sind Eigenschaften, die ein Leiter haben sollte?
Er sollte Brücken bauen können. Zwischen verschiedenen Menschen und Gruppen. Brücken, die tragen, Brücken, die vereinfachen und Brücken, die den Weg weisen.

Zweite wichtige Eigenschaft: Er sollte auch anderen erklären können, wie man Brücken baut. Eines der höchsten Ziele eines Leiters: Andere zum Leiten anleiten.

3Q = Was hilft dir, wenn du größere Entscheidungen treffen musst? Wie gehst du im Entscheidungsfindungsprozess vor?
Ein erfahrener Leiter hat mir einmal gesagt: „Unterschätze nie dein Bauchgefühl!“ Das allein klingt jetzt vielleicht ein bisschen willkürlich; aber neben dem logischen Abwägen des Für und Wider einer Entscheidung ist es für mich eine Sicherheit.

Und das Bauchgefühl ist zum Glück trainierbar. Die Trainingseinheiten bestehen darin, Zeit mit Gott zu verbringen: beten, lesen, spazieren gehen ...

4Q = Du willst Mitarbeiter für ein Projekt gewinnen: Was tust du, um sie für dein Anliegen zu begeistern?
Ich sage ihnen ehrlich, warum ich dieses Projekt durchführen möchte, was sie erwartet und warum ich gerade sie für dieses Projekt haben möchte.

Desweiteren versuche ich, durch ihre Sichtweise auf das Projekt zu lernen. Beschönigen oder Zurückhalten von Fakten bringt nichts. Allerdings kann man schon mal etwas schmackhaft machen, finde ich!

5Q = Was ist die wichtigste Lektion, die du durch Krisen, Herausforderungen und Schwierigkeiten in deinem bisherigen Leben gelernt hast?
„Völliges Vertrauen ist ein Bestandteil der Beziehung zu Gott – ein Vertrauen, das nur wachsen kann, wo auch Raum ist für den Zweifel.“ (C.S. Lewis) Dieser Satz hat mich bewegt. Ich habe es erlebt. Zweifel zu verbieten funktioniert nicht. Ich glaube, dass Gott will, dass wir uns mit ihm auseinandersetzten und mit ihm beschäftigen … Gott ist so individuell, dass er mit der Sichtweise eines jeden Menschen umgehen kann!

6Q = Was hast du für ein Dienstverständnis? Nenne und beschreibe kurz 3 Grundwerte, auf die du deinen Dienst gründest!
Auftrag: Beim flüchtigen Lesen klingt es so groß und so schwer (ist es vielleicht auch?), aber meinen bescheidenen Teil möchte ich trotzdem dazu beitragen: "Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Zukunftsaussichten: Ich möchte ein Ziel haben, etwas verändern, nicht unbedingt umkrempeln, aber voranbringen, prägen und für eine Sache arbeiten, die tiefer geht, weiter sieht und höher kommt als das, was ich alleine jemals schaffen würde. Und darunter fallen für mich durchaus auch die kleinen Berge, die es zu erklimmen gilt. Ich möchte von meinem Dienst überzeugt sein. Ich schreibe bewusst „möchte“, weil es durchaus Krisen gibt!!

Begabung/Freude/Spaß: Ich möchte meinen Dienst gerne tun, gut machen, sehen, dass sich andere und ich mich in Persönlichkeit und Begabungen weiterentwickeln. Kein „Rosinen rauspicken“ und nur nach Sonnenstrahlen haschen, sondern nach Möglichkeit und so oft es geht mit Körper und Geist die Verantwortung wahrnehmen.

7Q = Welche Menschen haben dich bisher am meisten inspiriert? Wie?
Oswald Chambers … weil mich die Literatur dieses schottischen Predigers aus dem 19 Jhd. aufregt, zum Nachdenken bringt und gezielt die Punkte anspricht, die mich als Mensch bewegen.

Meine Eltern … weil sie es immer wieder schaffen, mich mit Ihrer entwaffnenden Demut, Bescheidenheit und Selbstlosigkeit zu beeindrucken (und manchmal auf die Palme zu bringen).

Bono von U2 … weil er polarisiert. Er ist ein Rockstar und ein Mensch der Extreme. Und für mich klingt in seinen Interviews, Songs und Texten immer eine ganz klare Gottesfurcht mit. Er benennt die sensiblen Themen eines Christenlebens so, dass sich wirklich jeder (auch ohne Vorkenntnisse) mit hinein genommen fühlt. Und er ist ein großartiger Musiker!

8Q = Woher bekommst du für deine Arbeit Anregungen? Woher bekommst du neue gedankliche Anstöße, die deine Arbeit beeinflussen?
Da habe ich auch noch kein System entdecken können. Immer wieder mitten aus dem Leben: durch´s Hören, Schreiben, Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen, Weinen, Lachen, Reden ...

9Q = Welche Bücher hast du in letzten Wochen gelesen?
„Gerecht gesprochen – Leben unter einem offenen Himmel“ von Richard Hays; „Das Geschenk der Freundschaft – Tolkien und C.S. Lewis“ von Colin Duriez; „Das Mysterium“ von Titus Müller; „Das Lustige Taschenbuch“ von Walt Disney

10Q = Welchen Tipp hast du für junge werdende Leiter?
Da ich mich selbst noch als relativ jungen Leiter sehe, freue ich mich über ganz viele Tipps! Ein Spruch ist mir in den letzten Jahren ganz wichtig geworden: "Die Tatsache, als christlicher Leiter eingesetzt und berufen zu sein, wiegt federleicht gegen die unfassbare Tatsache, dass ich ein Kind Gottes bin!" (Magnus Malm) Bei Verantwortungsdruck, Misserfolgen oder Motivationsschwierigkeiten spendet er mir Trost. Und bei Erfolgen mit menschlichen Höhenflügen holt er mich auf den Boden zurück.

Dienstag, 11. September 2007

Boards Of Canada und ein Kinderlachen


Gerade die letzte Minute dieses Videos ist besonders schön. Eine tolle Band.

Montag, 10. September 2007

Hier und da zerstreut gefunden; jetzt beisammen hier gebunden - Teil 4

Kent hat 7 schöne Gemeindewebsites zusammengestellt. Ich find´s krass, wieviel Aufwand für den gemeindlichen Internetauftritt betrieben wird. Wie auch immer: mir gefällt´s. Ich hoffe nur, dass der Inhalt genauso schön oder noch schöner als die Verpackung ist.

Richtig gute Musik gibt es immer bei mixotic! Einen echt frechen mix aus knaxelbeats, Gitarre und Gesang selektiert von "In Vitro" aus Mexiko kann man sich hier runterladen. Man kennt ihn eigentlich wegen seiner chilligen soundlandscapes; jetzt legt er mit ein paar beats nach! Zitat: "The Mexican DJ In Vitro mixed two journeys into deep ambient spheres for Mixotic before. This time he shows his more dance floor orientated side. His set is going from minimal sounds to trippy climaxes, just waiting to rock the overdosed party crowd! The cover is designed by Hugo Cruz." Und tanzen!

Bist du ein Lobpreisleiter? Schließt du beim Singen die Augen? Schreibst du selbst auch Lieder? Gehst du auf Konzerte? Über 8 Dinge, die ein Lobpreisleiter angeblich Bescheid wissen sollte, schreibt Perry Noble aus der NewSpring Church. Hier ist der ganze Artikel nachzulesen.

Matthias startet einen blog und wird sich darauf hin und wieder melden. Er ist Jugendpastor in der Petrusgemeinde in FFM und singt von Jesus: "Welch ein Freund ist unser Jesus! Oh, wie hoch ist er erhöht!"

76

Zum 76. Mal fand am letzten Wochenende das Rotenburger Missionsfest statt. Das Adelshofener Gemeindeteam - Rebekka und ich - waren zusammen mit anderen Missionswerken - Operation Mobilisation, Weltweiter Einsatz für Christus, Deutsche Indianer Pionier Missions - auch dabei.

Und es waren sehr schöne Tage: Donnerstag gestalteten wir in der FEG Rotenburg einen Missionsgebetsabend mit dem Schwerpunkt Gebet für Deutschland - sehr schön, gemeinsam zu beten. Freitag Vormittag halfen wir unseren Gastgebern bei ihrer Arbeit auf dem Bauernhof: ein Stall voller Kühe - ein wunderbarer Ausgleich war die körperliche Ertüchtigung. Nachmittags gab es eine Jungscharstunde mit 15 Rackern zum Thema: "Kümmert sich Gott wirklich um mich?". Abends dann grillen und Gebet mit der Jugend für das Jugendmissionsfest am Samstag. Samstag Nachmittag viel action wie ein Eggballturnier mit einer gebrochenen Hand; abends Gottesdienst mit vielen Beiträgen der unterschiedlichen Missionswerke. Sonntag Hauptmissionstag mit ca. 300 Gästen. Ein sehr buntes Miteinander, leckeres gemeinsames Essen, Gebet für einander, Missionsberichte aus dem Senegal oder aus Brasilien und viele schöne Gespräche.

Auf der Rückfahrt machten wir noch schnell bei Inken halt, die ja seit einer Woche beim ERF angestellt ist: Eis und Gebet.

Gegen 1 Uhr nachts waren wir dann wieder sehr müde zurück in Adelshofen. Einen Tag frei, Rückschau und Dankbarkeit.

Samstag, 1. September 2007

Die Iro - Schottische Mission

Kolumban von Luxeuil dachte in seinen jungen Jahren nicht daran, Mönch zu werden oder gar in die Mission zu gehen. Als er jedoch einer alten Eremitin begegnete, die ihn mit ihrer Entschiedenheit des Glaubens beeindruckte, verließ er Freunde und Familie und wurde Mönch im Kloster Bangor: dort Studium der Bibel sowie klassischer und altkirchlicher Werke.

Das höchste Ideal war die "peregrinatio" (siehe den blog von Peter Aschoff), d.h. die "Auswanderung um Christi willen". Auch Kolumban ging auf die Reise und erreichte 591 mit 12 Freunden das Frankenreich; schnell war das erste Kloster gegründet. Die Nahrung war anfangs sehr dürftig: Baumrinde und Gras; ein Mann aus der Umgebung folgte einer inneren Eingebung und brachte den Mönchen Brot und Korn. Mit ihrem Lebenswandel und ihrem Lebenszeugnis zogen die Mönche bald Bewunderer an; es entstanden weitere Klöster. Die Söhne vieler Adliger erhielten bei ihnen eine sehr gute Bildung. Das Ziel: die sittliche Vollkommenheit über den Weg der Askese.

Später wurde Kolumban des Landes verwiesen; sein erwecklicher Lebensstil und sein sittlicher Ernst waren den fränkischen Bischöfen zunehmend ein Dorn im Auge. Auf der Fahrt nach Irland jedoch strandete das Schiff noch auf der europäischen Seite des Kanals, was Kolumban als Zeichen Gottes deutete und er eine neue Arbeit begann. Viel gäbe es noch zu erzählen: Ein Besessener wird vor den Toren der Stadt Paris geheilt und goldenen Götterbilder im See versenkt. Den heidnischen Schwaben wird das Evangelium von Jesus gepredigt ...

(Obige Angaben sind entnommen aus: "2000 Jahre Kirchengeschichte" von A. Sierszyn; erschienen im Hänssler - Verlag.)

Warum die Missionsarbeit der iro - schottischen Missionare auf dem europäischen Festland so erfolgreich war, untersuchte Peter Müller in seiner Masterarbeit am Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW). Als Erfolgsfaktoren erwiesen sich - so ergaben seine Nachforschungen - 1) Strukturelle Antworten, 2) Kulturelle Übereinstimmung, 3) Langfristiges Handeln und Engagement und 4) Zusammenarbeit mit Machthabern.

Was ist von diesen Prinzipien damals für uns heute noch hilfreich? Was können wir aus den Erfahrungen und der Herangehensweise Kolumbans lernen? Auf der homepage des IGW kann man diese Arbeit ab September kostenlos im Bereich downloads herunterladen und sich weiter über dieses interessante Thema informieren.

(Das Bild von Kolumban ist von hier.)