Donnerstag, 30. August 2007

What Is Church Planting?

Das fand ich eben noch, als mich Brian McLaren mit seinem Rundbrief zu YouTube schickte:

(a) eine erste kleine Einleitung in das Thema Gemeindegründung von Richard Hibbert vom Missionswerk "Weltweiter Einsatz für Christus", dessen Ziel es ist, Gemeinden zu gründen, die Gemeinden gründen, die Gemeinden gründen. Es gäbe viel zu sagen, aber das sei nur kurz notiert: sharing our faith, walking alongside seekers, gathering seekers into communities.



und (b) etwas über eine Gemeindegründungskonferenz im Land der Kimonos: Japan.

Johann Arnd und das Gebet

Gestern lag ich lange noch in meinem Bett wach und konnte nicht einschlafen. Also las ich in einem Buch, das ich im Urlaub entdeckt und lieben gelernt habe: Johann Arnd´s (siehe Foto) "Sechs Bücher vom wahren Christentum". Es gibt für mich immer wieder gute Bücher, die ich gern lese und von denen ich viel Gewinn habe. Dann gibt es aber auch solche, die mir ganz besonders lieb werden, die fast wie für mich selbst geschrieben scheinen, so als ob der Autor mich vor Augen gehabt hatte, als er es verfasste, Bücher, die ich deshalb immer und immer wieder aus dem Regal ziehe. So ein Buch hat der "General - Superintendent des Fürstentums Lüneburg" Johann Arnd für mich geschrieben: einen fetten Schinken von über 1000 Seiten bestehend aus 6 einzelnen Büchern. Er lebte von 1555 - 1621. Bei Bautz mehr Infos über sein Leben.

Ich lag also mangels Müdigkeit wach und las in seinem Buch von dem "großen Nutzen", den der Mensch von "steter Übung des Gebets" hat; Arnd schreibt darüber, was dem Menschen entgeht, wenn er das Gebet nicht pflegt und was es in ihm bewirkt, wenn er es häufig übt:

"Zudem verachtet er (der betende Mensch) nicht die Zusagen Gottes, sondern gibt mit seinem Gebet zu erkennen, dass sie hoch zu achten (sind) und der wahrhaftige Gott nicht wolle noch könne lügen."
Und dann kam der Satz, der mich traf und erfreute:
"Viele meinen, was sie nicht sehen noch wissen, das sehe und wisse auch Gott nicht, welches eine große Blindheit und Unwissenheit ist ..."
Oh, nein! Es ist doch gerade nicht so, dass Jesus die Zügel der Welt aus den Händen gleiten. Und es ist doch nicht so, dass etwas vor seinen Augen verborgen bleibt. Alles, was ich nicht einsehen kann, hat Jesus schon längst durchschaut. So können wir doch zu ihm beten und auf seine Hilfe hoffen. Beten wir nicht, dann missachten wir auch das Gebot Gottes, allezeit zu beten (1. Thess. 5). In die selbe Richtung ging der Gedanke eines Freunde, der mir vor kurzem eine Mail schrieb, darin er bemerkte:
"Ist Gebetsmangel nicht Zeichen von Unglaube?? Das Vorrecht zu Beten nicht zu nutzen ist doch fahrlässig, oder??"
Wir können doch also dankbar sein: In der Bibel sehen wie an den vielen Aussagen über das Gebet, dass Gott uns erhören will und dass er uns beten lehren will. Und: Jesus weiß schon alles, kennt den Ausgang jeder Sache, hat die Lösung für alle Problem, die Antwort auf unsere drängenden Fragen. Wie sehr sollen und können wir ihn doch bitten; er wird uns hören und helfen. Was ich nicht sehe und nicht erkennen kann, das hat er schon längst im Blick. Wo wir nicht weiter wissen, das hat er seine Hilfe genug bereit. Und ehe wir ihn bitten, sieht er schon, worum es uns geht und was uns hilft; bevor wir ihn anrufen, ist er guten Willens, sein Ohr zu öffnen.

Und es ist doch überhaupt kein Problem, wenn wir nicht alles wissen, wenn wir doch den kennen, der in seiner Einsicht und Allmacht unbegrenzt ist. Es macht doch nichts, wenn wir nicht immer auf dem neusten Stand sind, wenn Jesus uns schon zu rechten Zeit Erkenntnis über unsere Fragen gibt. Das Gebet, so schreibt es Johann Arnd, stellt uns während der Zeit der Sorge oder des Wartens auf Gottes Hilfe in seinen Frieden und in seine Ruhe.

Wie schön!! Unser Mangel ist durch Gottes Reichtum bald und sicher ausgeglichen.

Mittwoch, 29. August 2007

Die Navigatoren machen es möglich: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

Bei Dr. Robert Clinton ("Werdegang eines Leiters") stieß ich schon einmal auf Dawson Trotman. Clinton schreibt über ihn, dass es sein tiefster Wunsch war, andere darin anzuleiten, weiterzugeben, was sie selbst von Gott bekommen hatten. Daraus entstand dann später der Dienst der Navigatoren. Ihr Motto: "To Know Christ And To Make Him Known".

Diese lieben Freunde stellen uns ihre discipleship library zur Verfügung, in der es eine große Sammlung von MP3 - Predigten verschiedenster Leute gibt: Jay Adams (der Seelsorger), Major Thomas ("Dynamik des Lebens") oder A. W. Tozer ("Die Heiligkeit Gottes") sind hier zu hören. Wer sich wieder einmal ein gutes Wort anhören will, der wird hier sicher fündig.

In der Rednerliste stieß ich auf J. O. Sanders. Er spricht z.B. über das Thema: "Improving Leadership Potential". Anregend!

eine lebenslange Kavaliersreise: Immer lernen wollen

In meinem Urlaub griff ich zu einigen Biografien. So las ich über Zinzendorf (empfehlenswert ist die Biografie von Erich Beyreuther), dass er, wie es sich damals für Adlige gehörte, mit 19 Jahren eine Bildungsreise durch Europa unternahm, auf der er verschiedene Städte und Hochburgen der Bildung, der Kultur und der Politik besuchte, um seinen Horizont zu weiten und sich vielseitige Kenntnise in den unterschiedlichsten Wissenschaften zu verschaffen: Fremdsprachen (Französisch, Englisch), Tanzen (das lag ihm allerdings nicht so sehr) , Reiten und Fechten, Gespräche über Medizin, Diskussionsrunden über die aktuellen Streitfragen der Politik, Schönschreiben und noch viel mehr gehörte zu solch einer Reise. Ein straff organisierter Tagesplan war für Zinzendorf nötig, um all das zu verwirklichen. Diese Zeit nannte man "Kavaliersreise" oder auch "Grand Tour"; bei wiki findet sich folgenden Erklärung:

Die Grand Tour stellte ursprünglich den Abschluss der Erziehung dar und sollte der Bildung des Reisenden den "letzten Schliff" geben. Die Adeligen suchten insbesondere bedeutende europäische Kunststädte auf und besichtigten dort Baudenkmäler aus Antike, Mittelalter und Renaissance, reisten durch "pittoreske" Landschaften, sprachen aber auch an europäischen Fürstenhöfen vor. Dabei sollten sie Kultur und Sitten fremder Länder kennenlernen, neue Eindrücke sammeln und für das weitere Leben nützliche Kontakte knüpfen. Weiter diente die Tour der Vertiefung von Sprachkenntnisse sowie der Verfeinerung von Manieren ...

In der Lebensbeschreibung Zinzendorfs kommt es so deutlich heraus, dass er sehr bemüht darum war, sich in alle Richtungen zu bilden, jede Gelegenheit des Lernens zu nutzen und sich möglichst umfassend den Fragen und Problemen der Zeit zu widmen. So studierte er die Bekenntnisschriften verschiedener Theologen (selbst von solchen, die theologisch nicht auf seiner Welle surften), las Einleitungen in und Kommentare zur Bibel und erlernte Griechisch und Hebräisch. Diese Weltoffenheit und der Lernwille faszinieren mich. Manchmal wirft man den Christen Rückzug aus der Welt vor. Hier begegnen wir jedoch einem Mann, der als Christ ganz im Leben geerdet stand und deshalb von Vielen geachtet, geehrt und gefragt war - bis heute.

Nachdem ich nun mein Studium in Adelshofen beendet habe und jetzt mein Anerkennungsjahr mit dem Reisedienst ansteht, will ich das kommende Jahr (und ebenso die Zeit darüber hinaus) ganz bewusst als eine "Kavaliersreise", als eine Zeit des Lernens verstehen und immer in allen Dingen offen und wach sein. Ich werde die unterschiedlichsten Gemeinden, Menschen und Arbeiten kennenlernen: Wo gibt es was Neues? Wer sind die Menschen, die mir Gott in den Weg stellt, dass ich von ihnen profitiere? Welche Gemeinden geben mir Anstöße für die Arbeit später in Ostdeutschland? Welche Literatur ist lesenswert? Welche Entwicklungen sind in der in der Gesellschaft zu beachten? Was sind häufige Probleme in der Gemeinde? Was kann ich durch Herausforderungen und in Krisen gewinnen? Vielleicht lerne ich eine neue Sprache? Englisch wollte ich sowieso schon lange wieder auffrischen.

An anderer Stelle kam ich schon einmal darauf: Monatlich will ich mich fragen, was ich Neues gelernt habe. Wo es nur geht, will ich hören, fragen und weiter denken. Aus all diesen Impulsen und Anstößen lässt sich dann in der Folge die Vision für den eigenen Dienst (siehe Dienstverständnis) nähren. Ich wünsche mir, dass ich immer aus einem reichen Fundus an Ideen schöpfen kann. Und ich will ja nicht nur für mich lernen, sondern auch den Menschen, die mir über den Weg laufen, mitgeben, was Gott mir schenkte. Also alle Sinne weit! Für die Praxis bedeutet das: ein Tagebuch beginnen, in dem mir wichtige Gedanken notiert und festgehalten werden.

Dienstag, 28. August 2007

Nachrichten aus dem Hause c+p: Magazin für kreative Gemeindeentwicklung

Alles kann man ja garnicht lesen; aber hier und dort einmal reinschauen, ein paar Artikel oder Bücher querlesen und sehen, was aktuell so diskutiert wird, sollte man schon. Leaders are Readers.

Darum: Für alle, die sich um lebendige Gemeinde sorgen und mühen, gibt es ab Oktober vielleicht wieder ein bissel mehr Ermutigung und Schub. Der c+p - Verlag bringt gerade ein "Magazin für kreative Gemeindeentwicklung" an den Start. Die erste Ausgabe beinhaltet Beiträge beispielsweise von Michael Herbst und Christian Schwarz und will mit "anregenden und kreativen Ideen" helfen, "den Gemeindealltag und den persönlichen Glauben zu entfalten." Wir werden seh´n. Vorab gibt es schon mal weitere Infos hier.

Zug um Zug und Dienstverständnis

Fast 7 Stunden saß ich heute im Zug: von Berlin nach Adelshofen. Ich liebe lange Zugfahrten, weil ich da dann ausgiebig Zeit habe, um zu lesen und mir so meine Gedanken zu machen. Auch heute hatte ich wieder eine reiche Zeit. Abwechselnd las ich in "Meine Erlebnisse in der Nachfolge" von Roy Hession und in "Der Werdegang eines Leiters" von Dr. J. R. Clinton. Dazwischen immer wieder Gebet.

Passend zu meinem Dienstantritt im Lebenszentrum Adelshofen stieß ich bei Clinton auf das Kapitel über das eigene Dienstverständnis. Schon immer wieder war ich an diesem Thema dran, doch kam ich nie so richtig über anfängliche Überlegungen hinaus. Nun will ich´s aber mal etwas ernsthafter angehen, einzelne Leute nach ihrem Dienstverständnis befragen und meine Gedanken darüber schriftlich fixieren. Mit welchen wenigen Worten lässt sich mein Leben als Christ, mein Dienst in der Gemeinde, mein Umgang mit Menschen u.s.w. beschreiben und verschlüsseln? Was sind meine anvisierten Ziele? Welche Schritte sind zu gehen, um sie zu erreichen? Erste Schlagworte könnten "Treue im Kleinen", "jeden Monat etwas Neues", "überschwengliche Liebe" und "Weitergabe des Erlernten an andere" sein. Es bleibt spannend. Clinton unterrichtet am Fuller Seminar und ist dort Professor für Leiterschaft; hier mehr.

Bei Hession fand ich ein Zitat aus einem seiner alten Rundbriefe, in dem er seine Erlebnisse während einer seiner vielen Evangelisationen beschrieb, bei denen viele, viele Menschen zum Glauben kamen und gerade auch die Christen über die Macht und den Willen Gottes, Menschenleben zu verändern, in´s Staunen gerieten: "Ich glaube, dass sich Gott zu diesen Versammlungen deshalb so außergewöhnlich stark bekannte, ... um den Gläubigen zu zeigen, wie groß die Kraft und Bereitschaft Gottes ist, Menschen zu retten und in welchem Ausmaß der Glaube den Sieg (Jesu) für sich in Anspruch nehmen kann." Das vielleicht bekannteste Buch von Hession "Das neue Erwachen" gibt es in englischer Sprache hier kostenlos.

Jetzt hab ich noch drei Tage in Adelshofen, um mein Zimmer zu ordnen und mich innerlich schon ein wenig mehr auf den September einzustellen; bisher war ich doch mehr im Urlaubsfeeling. Heute abend wird erstmal wieder die blog - Landschaft durchstöbert. Mit Grüßen ...

Sonntag, 26. August 2007

Babel und eine Bibliothek für Churchplanter

Die letzten zwei Stunden saßen Claudia, Christian, Tobias, Lise und ich bei Christian und schauten uns den bewegenden Film "Babel" an, in dem geschickt drei Schauplätze - Amerika bzw. Mexiko, Marokko und Japan - miteinander nur durch ein Gewehr verwoben werden: Ein Japaner schenkt seinem marokkanischen Jagdführer zum Dank ein Gewehr, dass dieser seinem Freund verkauft, dessen Söhne im Übermut einen amerikanischen Reisebus und dabei eine Touristin anschießen, die in Amerika ihre Kinder von einem mexikanischen Kindermädchen betreuen lässt, die aber zu einer Hochzeit nach Mexiko muss und dort nach Beendigung der Feierlichkeiten mit den Kindern und ihrem betrunkenen Neffen an der Grenze aufgeschnappt wird, worauf dem Neffe die Nerven durchgehen. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd, nach der die Kinder in der grenznahen Wüste allein gelassen werden. Das Kindermädchen wird von der Polizei erwischt und aus den USA ausgewiesen. Der ehemalige Besitzer des Gewehrs hat eine taubstumme und verzweifelte Tochter, deren Mutter vor kurzem um´s Leben gekommen ist. Das Ende ist irgendwie offen und die Musik sehr schön. Empfehlenswert!

Und dann fand ich das bei Caleb: Er muss grad was über missionale Kirche lesen und ist darüber hellauf begeistert. Das Buch heißt Pursuing the Mission of God in Church Planting und ist in einer Bibliothek für Churchplanter frei verfügbar: hier.

Morgen gibt es eine kleine Abschiedsparty im Garten: die Jugend und so noch ein paar Freunde sind da. Ich freu mich! It´s not over!

Donnerstag, 23. August 2007

Zeit

Eben fand ich noch was und das erinnerte mich wieder daran: Ich will meine Zeit besser planen.

Oft verrinnt die Zeit so schnell und am Ende des Tage frage ich mich dann, wie es sein kann, dass der Tag so sinnlos und leer verfliegen konnte. In meinem Urlaub waren meiner Erfahrung nach die Tage die besten, die fruchtbarsten und erfüllendsten, an denen ich mir schon vorher überlegte, wann ich welche Arbeit angefangen und beendet haben will. Lebte ich aber nur so in den Morgen hinein, ohne einen Plan und ein Ziel zu haben, war der abendliche Rückblick meist ernüchternd: nichts geschafft, nichts gelernt.

Apropos gelernt: In einem Leiterschaftskurs las ich, dass man sich jede Woche und jeden Monat fragen sollte, was man in den letzten Tagen eigentlich Neues gelernt und welche Fertigkeiten man ausgebaut hat. Selbstkontrolle.

Zurück zur Zeitplanung: Bei Kent gibt es hier 8 Tips, die es erleichtern, seine Zeit, seine Verpflichtungen und die Effizienz der eigenen Arbeit besser einzuschätzen und im Blick zu haben. Und wer noch mehr Tips für den Umgang mit der Zeit braucht, findet sie hier. Vieles davon ist so banal, wie wirkungsvoll:

Start your day 15 to 30 minutes earlier. It may be difficult
initially, but you’ll be gaining that much extra time in your day.

Play time games. Games are fun and people love that element of competition. Set deadlines for tasks and see who delivers the best quality product/ service within the stipulated time.

Meine Tage in Woltersdorf gehen so langsam dem Ende entgegen. Am Montag gibt es eine Abschiedsgrillparty mit der Jugend und den Völkers aus Bremen bei mir im Garten; am Dienstag fahren wir dann nach Adelshofen. Am 01.09. hab ich schon das erste meeting mit Rebekka und Br. Hubert; es geht um die Planung des Kindertages im Februar 2008. Am ersten Septemberwochenende geht es nach Rotenburg/Wümme; dort gibt es ein paar Missionstage. Es wird spannend!!

Biografien lesen und 10Q

Von einem Bekannten bekam ich zu Beginn des Urlaubs einen Schlüssel, der mir den Weg in einen alten und muffigen Keller voller Bücherkisten eröffnete. Ich hatte freie Hand und durfte einpacken. Und ich fand so Einiges: eine Bio von Bartholomäus Ziegenbalg, dem ersten deutschen Missionar in Indien - ein so ermutigendes und den eigenen Glauben erfrischendes Buch hab ich lange nicht gelesen!, eine Bio von P. J. Spener - weltbekannt sind seine "Pia Desideria", in denen er die Kirche seiner Zeit analysiert und Wege zu ihrer inneren Erneuerung vorschlägt. Sehr gut ist auch eine Arbeit über die Wurzeln und die Geschichte der deutschen Gemeinschaftsbewegung; darin kommen die Väter der Gemeinschaftsbewegung (z.B. Elias Schrenk oder Otto Stockmeyer) auch im Blick auf ihr Ringen um die aufkommende Pfingstbewegung zu Wort - lehrreich und hochaktuell!

Auch fand ich einige sehr gute Biografien. Ich hab wieder einmal gemerkt, dass man so viel aus dem Leben anderer ableiten und lernen kann. So hieß es z.B. über Ziegenbalg, dass seine Missionstätigkeit planvoll und zielgerichtet gewesen sei - zwei Stichworte, an denen ich grad schwer dran bin. Weiter: Wie geht Gott mit seinen Menschen um? Wie ruft er sie? Wie lehrt er sie? Wie erleben sie Jesus in Krisen? Was kann man aus dem Leben dieser Menschen für den eigenen Tagesablauf und die Lebensplanung ableiten? Was Christen früherer Zeiten erlebten, ist uns heute eine Stärkung. Jesus ist doch heute immer noch der Selbe.

Nun ist das ja eigentlich kein Geheimnis mit den Biografien; aber für mich war es doch eine Neuentdeckung. Ich bin hellauf begeistert und empfehle es allen: Lest Biografien!! Gleiches sagt hier Mark Driscoll im Zusammenhang mit Predigtvorbereitungen: "Read the biographies of great preachers. In reading these, we can learn about their family life, devotional life, study habits, etc."

Kent Shaffer sieht das wohl ähnlich und hat auf seinem blog eine neue Rubrik gestartet. Er stellt ab sofort christlichen Leitern aus aller Welt 10 Fragen. "It is a 10 question interview with ministry leaders from around the world. I love learning the principles that have brought success to leaders and their ministries, and I hope that these 10Q interviews will expand and challenge your thinking too as we get an insider’s perspective of numerous successful ministries." Auf jeden Fall will ich my thinking immer wieder challengen; und wenn es erprobte Prinzipien gibt, dann will ich sie testen. Es gibt noch viel zu prüfen, zu bedenken und zu lernen. Der erste Befragte ist ein Pastor vom sonnigen Hawaii. Hier geht es zu den 10Q.

Freitag, 17. August 2007

Caleb und Missional Student Experience



Caleb meldet sich hier zu Wort und präsentiert ein Video. Mir klopfte das Herz bei dem Anblick und ich bekam eine Gänsehaut. Ganz normales Leben in der Gemeinde. Ich wünsche es mir so sehr, dass wir Christen ein einladender Haufen sind: ansprechend, relevant, heilsam, liebevoll, offen, Salz und Licht. Ich kann es kaum erwarten, bis ich mein Anerkennungsjahr in Adelshofen hinter mir hab und endlich in meine Gemeinde - wo immer sie auch sein wird - finde. Es bleibt spannend! See you soon!

braucht meine oma einen blog?

Eben haben wir einen Freund aus dem Jugendkreis getroffen. Er war drei Jahre und einen Tag als Zimmermann auf der Walz und quer durch´s Land gewandert. Nun ist er wieder in der Heimat und nach altem Brauch über das Ortseingangsschild geklettert. Welcome Home! Heute abend wird gefeiert.

Jetzt sitze ich bei Johannes und hab endlich wieder Zugang in das www. Meine liebe Oma erzählte heute am Telefon, dass sie in ihrer Gemeinde jetzt wieder stärker darauf achten wollen, dass auch die jungen Familien im Gemeindeleben mehr vorkommen und sich dort wohler fühlen. Bin gespannt, wie sich die Sache weiter entwickelt. Cynthia würde ihr vielleicht diesen blog empfehlen: churchrelevance.com. Dort gibt´s alles über team building, problem solving oder time management. Und wer noch mehr will: Cynthia hat hier twenty blogs for christian leaders zusammengestellt. Sicher ist da was Inspirierendes dabei.

Freitag, 10. August 2007

Members of Mayday und KLF

Heute ist der Tag so verregnet, dass wir unseren zweiten Besuch in Nürnberg spontan vergessen können. Wir sollten sogar eine Führung über Albrecht Dürer bekommen. Nun ergibt sich die Gelegenheit, YouTube zu besuchen. Und das ist doch auch mal schön.

Techno: Es war eine schöne Zeit! Die erste kleine mini Tanzveranstaltung im Musikraum der Schule und dann schnell nach Hause und Mayday bei Marusha mitschneiden. Um die Erinnerungen noch einmal aufleben zu lassen, linke ich hier einen alten track von den "Members of Mayday": "We are different!"



Und dann gab es ja auch noch "KLF": Die waren auf jeden Fall der Hit!! Angeblich verbrannten sie 1 000 000 $ auf den Osterinseln und gründeten dann schnell eine Sekte: Mumu. Alles ein große Inszenierung. Mit der Countrysängerin Tammy Wynette kamen sie dann groß raus. Man sehe, höre und staune:



Morgen geht es zur Hochzeit von Conny und Johannes. Sonntag dann wieder nach Berlin.

Donnerstag, 9. August 2007

"Das goldene Buch" von Dale Carnegie

Na, das ist ja mal interessant!
Man clicke auf http://www.dalecarnegie.com/ oder auf http://www.dalecarnegie.de/!

In seinem "goldenen Buch" verrät uns der ehemalige Erdbeerpflücker und LKW - Verkäufer Dale Carnegie (1888 - 1955; hier eine mini - Bio) verschiedene Prinzipien, mittels derer man bei korrekter Anwendung besser mit seinen Kollegen auskommt, in einem Team als ein freundlicher Leiter wahrgenommen wird und man seine Mitarbeiter für Projekte oder Veränderungen leichter gewinnen kann: "Smile! Talk in terms of the other person´s interests!" Ok.

Oder: Die Gemeinde steht vor einer echten Herausforderung und du machst dir als Leiter so deine Gedanken. Doch was ist genau das Problem? Dale gibt Hinweise zur Problemanalyse: "Get all the facts! Weigh all the facts - then come to a decision!" Klar.

Oder: Wie gehe ich mit Kritik um? Welche Auswirkungen hat ein aufgeräumter Schreibtisch? Wie gehe ich mit Schwierigkeiten und mit sorgenvollen Gedanken um? Dale´s Tip: "Pray!" Und wie gelingt es mir, Ziele zu setzen und sie auch konkret anzugehen? Ein Quiz zur Standortbestimmung. Na, wenn es immer so einfach wäre.

Doch ich bin als richtig guter Chaot ein Freund solcher Strategien und Methoden. "Das goldene Buch" wird freundlicherweise unter http://www.dalecarnegie.com/golden_book.jsp zum Runterladen bereitgestellt und auch vollmundig angepriesen:

"Dale Carnegie wrote the book on success – his Golden Book. We guarantee that implementing the principles in this book will make you a success in business and in your personal life.

These principles inspired Dale Carnegie to write How to Win Friends and Influence People, the most influential business book of the twentieth century. They are the key principles used in our training — and can change your life forever."

Deutsche Geschichte, Josua, Richter, Rut, Nick und Josh

Dienstag, 7. August 2007

Ich komme immer wieder auf ihn zurück: Bruder Lorenz

Beim Surfen stieß ich eben wieder auf meinen Freund und Bruder Lorenz und seine Übung der Vergegenwärtigung Gottes: so oft es ging, jeden Tag und bei jeder Tätigkeit in der Küche und bei Einkäufen richtete er sein Denken kurz auf Jesus aus, betete und erledigte jede Pflicht mit dem Gedanken an Gottes Allgegenwart. Mich begeistert dieses Thema: Wir können an Jesus denken und dürfen jeden Moment mit ihm erleben. Er hat sich uns geschenkt. Gott ist mit uns ... mir fehlen die Worte.

Die Leute fragen sich, so schrieb er an einer Stelle, wie sie Gott inniger und echter lieben können und machen es sich damit oft so schwer. Dabei ist es doch ganz leicht: einfach die Gedanken willentlich und regelmäßig auf Jesus gelenkt und jede Aufgabe aus Dankbarkeit und Liebe zu ihm so getan, als ob sie von ihm selbst aufgetragen ist.

Als ich vorhin aus Rothenburg ob der Tauber kam und dringend einen Mittagsschlaf brauchte, las ich noch flink wenige Verse aus den Psalmen, wiederholte sie still in Gedanken und betete. Dann schlief ich die Verse weiter wiederholend ein. Siehe Psalm 4, 9: "Ich liege und schlafe ganz im Frieden ..."

Wenn es uns zu einer täglichen Übung und zu einer Gewohnheit wird, alles und jede Situation mit Jesus in Verbindung zu bringen, dann leben wir nicht so gottvergessen vor uns hin. Das wünsche ich mir sehr. Doch zu oft bemerke ich, dass ich manchmal einen ganzen Vormittag ohne Andacht verbracht habe. Und was muss es für Auswirkungen z.B. in unserer Arbeitsmoral, in unserer Ethik, in unserem Gebetsleben und in allen anderen Bereichen unseres Lebens haben, wenn wir Jesus in alles mit einbeziehen?!

Ja, das klingt schon komisch: Jesus in das Gebetsleben einbeziehen? Teresa von Avila schrieb einmal in einer brieflichen Anleitung zum Gebet an ihre Ordensschwestern, dass wahres Gebet erst da beginnt, wo man nicht so sehr auf seine Worte, sondern viel mehr auf die Gegenwart Gottes achtet, in der alles Leben und eben auch das Gebet geschehen. Gott selber will mit den Menschen wie mit Freunden Umgang haben. Im Besonderen im Gebet. Das wäre doch eine Übung: beim Beten einmal kurz still/noch stiller zu werden und sich daran erinnern, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Bedenke, wer der ist, an den du dich wendest und von wem du etwas erbittest, ermahnt Teresa von Avila an anderer Stelle.

Über das Gebet gibt es hier mehr zu lesen: Reinhard Körner sammelte in seinem Büchlein "Was ist inneres Beten?" Texte über das Gebet aus vielen Jahrhunderten und aus verschiedenen Orden zusammen und erklärte sie.

Aber zurück zu Bruder Lorenz: Die Freunde bei der "Offensive Junger Christen" (OJC) haben hier über ihn und seine Übungen geschrieben und sie ein wenige erläutert.

Stadtbummel und heilende Gemeinde

Sind heute nach Rothenburg ob der Tauber gefahren: eine sehr schöne Altstadt, eine intakte Stadtmauer, ein Dominikanerinnenkloster und viele Asiaten gab´s, die mit ihren topmodernen Kameras alles ablichteten. Hier gibt es einen 3D - Rundgang. Doch in echt naklar viel besser. Heute abend geht es auf eine kleine Gartenparty. Morgen nach Nürnberg.

Gestern lernte ich drei liebe Jugendliche kennen, die ganz unterschiedlich in großer Not sind: familiär, gesundheitlich, glaubensmäßig. Alle drei wollen wohl als Christen leben und sind mit gläubigen Freunden auf dem Weg mit Jesus. Und mir kam ganz drängend der Gedanke, inwieweit unsere Gemeinden Raum bieten, um an Leib, Seele und Geist wirklich gesund zu werden. Stichwort "heilende Gemeinde". Finden Menschen bei uns Christen, die sie auf ihren oft so schweren Wegen nicht nur eine, sondern auch zwei Meilen und mehr begleiten wollen? Krank darfst du ja heute eigentlich nicht lange sein. Nur nicht zur Last fallen! Beten wir für die Kranken und Bedrängten unter uns? Können Menschen mit uns lernen, ihre Sorgen anzupacken und Schritte zu wagen? Auch fragte ich mich, wieviel Geduld ich wohl habe. Es wurde mir gestern wieder neu wichtig, dass angefochtene und kranke Menschen bei uns in unseren Gemeinden, Jugendkreisen u.s.w. Hilfe, Annahme, Gehör und Begleitung finden müssten.

Sonntag, 5. August 2007

Hier und da zerstreut gefunden, jetzt beisammen hier gebunden - Teil 3

Aus dem Frankenland in die Welt des weiten Webs und zurück. Es wurde Folgendes ermittelt:

Video: Cultivating The Formation Of Missional Church
- Jetzt gibt´s hier die Story und das Anliegen der Allelon - Truppe in Form eines Videos: "We have to find a way of being church where people are", sagt Bischof Graham Cray. Und: "What we need are multiple groups of christians living in neighborhoods ..." Unter der Rubrik Video/Audio gibt´s da auch einige interessante Interviews z.B. mit Andrew Jones über Klöster heute (hier sein blog) oder mit Pete Atkins über "engaging the neighborhoods where we live".

StreetArt: Wer mit wachen Augen durch die Stadt geht, findet hier und dort immer wieder einen Augenschmaus. Die Freunde von Wooster helfen hier ein wenig nach: http://woostercollective.com/

Audio: Was gibt es in Deutschland aktuell für neue Gemeindeprojekte? Wie entwickeln sich Hauskirchen und wie können diese sich multiplizieren? Wie können Gemeinden ihre Berufung entdecken und umsetzen? Das alles und noch viel mehr fragt sich Oliver Schippers, der im aktuellen AudioPodcast von Christoph Schalk interviewt wird.

Hauptstadt: 4 Vineyard - Gemeinden gibt es in Berlin bereits. 100 sogenannte Jesus - Basen sollen in den nächsten Jahren in und rund um Berlin entstehen. Martin Bühlmann berichtete bereits. Was dort weiter so geht, kann man hier verfolgen: http://vineyard-berlin.de/

Tempolimit in den Wolken?


In den letzten Tagen war wieder eine Menge los; es ging einmal quer durch die Republik: Am Freitag fuhr ich per Zug von Berlin nach Adelshofen. Ich las weiter in "Ordne dein Leben". Am Samstag weiter zur Hochzeit von Matze und Anita nach Metzingen, wo ich nach vier Wochen endlich mal wieder meine Lieben aus der Zeit in Adelshofen sehen konnte (Foto oben: Sebastian, Manfred, Rebekka, Inken, Kathrin, ich, Willi, Barbara und Martin). Übernachtung bei den Schills in Holzgerlingen. Sonntag gegen Mittag dann weiter mit dem Zug über Stuttgart nach Ansbach. Dort Eiskaffee und Spaziergang mit Rahel und Christian. Die beiden gehen übrigens ab September in diese Ostberliner Gemeinde in´s Hauptpraktikum zu Alexander Garth, der ja in Gemeindegründungsfragen nicht ganz unbekannt ist - ich sag nur "Wolkenrasen"!

Abends dann Gottesdienst der Jesusfreaks Ansbach. Das war wirklich mal ganz schön (anders): Erst Ansagen und dann Lobpreis. Eine Predigt über Matthäus 5: Gottes Liebe zulassen. Hinterher social und fränkisches Essen im Biergarten in der Abendsonne: Würschte, Sauerkraut und Brot.

Jetzt sitze ich hier in Markt Erlbach bei den Eltern von Rahel. In der nächsten Woche wollen Christian, Rahel und ich gemeinsam chillen: mal nach Nürnberg, mal in die fränkische Wildnis ... am Samstag ist dann die Hochzeit von Conny und Johannes.